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Mehr als 700 Betrugsfälle bei Corona-Soforthilfen entdeckt

23.11.2020, 12:17

Magdeburg (dpa/sa) - Bei der Prüfung ausgezahlter Corona-Soforthilfen aus dem Frühjahr hat die landeseigene Investitionsbank Sachsen-Anhalts weitere mutmaßliche Betrugsfälle entdeckt. Bis Mitte November bestätigte sich 711 Mal der Verdacht, dass die Gelder zu Unrecht abgefordert wurden, wie ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums am Montag in Magdeburg sagte. Das waren knapp 50 Fälle mehr als im September. Die potenzielle Schadenssumme erhöhte sich im gleichen Zeitraum um knapp 500 000 Euro auf 3,3 Millionen Euro. Zuvor hatte die "Magdeburger Volksstimme" (Montag) darüber berichtet.

Insgesamt nahm die Investitionsbank bisher den Angaben zufolge 1100 auffällige Hilfsanträge unter die Lupe; in jedem vierten Fall konnte der Betrugsverdacht schnell ausgeräumt werden. Bei den restlichen mehr als 700 Anträgen erhärtete sich der Verdacht, in 88 Fällen ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Aus Sicht des Wirtschaftsministeriums hat sich die Corona-Hilfe trotzdem bewährt. "Gemessen an der spektakulären Zahl von 37 000 bewilligten Anträgen, bewegt sich die Zahl der Betrugsfälle in Sachsen-Anhalt in einem vertretbaren Bereich", meinte der Sprecher.

Zu Beginn der Corona-Pandemie konnten Soloselbstständige, Freiberufler, Landwirte und Betriebe mit bis zu 50 Beschäftigten Hilfen von Bund und Land beantragen, um die negativen Folgen der staatlich angeordneten Schließungen und wegbrechenden Aufträgen abzufedern. Dabei konnten Antragsteller ihre laufenden Betriebskosten für März, April und Mai geltend machen. Im Gegenzug gab es bis zu 25 000 Euro, die nicht zurückgezahlt werden musten. Insgesamt schüttete Sachsen-Anhalt 287 Millionen Euro aus, das meiste davon waren Bundeshilfen.

Bericht der Magdeburger Volksstimme