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Mehr Diensthunde bei Polizei: Neuer Zwinger für Vierbeiner

Sie spüren Sprengstoff auf, halten Randalierer in Schach und können sogar Graffiti erschnüffeln: Für die Polizeiarbeit sind Hunde enorm wichtig. Als Dank bekommen sie eine neue Unterkunft.

02.10.2020, 11:22

Magdeburg (dpa/sa) - Die Zahl der Diensthunde ist bei der Landespolizei in Sachsen-Anhalt leicht gestiegen: 79 seien im Einsatz, 6 mehr als im Vorjahr, erklärte die Sprecherin der Polizeiinspektion Zentrale Dienste, Luisa Faßhauer, in Magdeburg. Den Großteil der Tiere machten Deutsche und Belgische Schäferhunde aus. Das Innenministerium nennt die Diensthundführerschule Pretzsch in Bad Schmiedeberg (Landkreis Wittenberg) einen wichtigen Teil der Landespolizei. Dort werden die Vierbeiner und ihre Hundeführer ausgebildet. Am Freitagvormittag wurde auf dem Gelände der Schule eine neue Zwingeranlage eröffnet.

Der Bau der modernen Anlage kostete insgesamt 1,7 Millionen Euro, wie ein Sprecher des Innenministeriums in Magdeburg sagte. Der neue Komplex umfasse 48 Zwinger. Die alte Anlage hatte 60 Zwinger. Auch aus anderen Bundesländern kommen ihm zufolge Vierbeiner und ihre Hundeführer für Lehrgänge nach Pretzsch. Insgesamt seien vor Ort 17 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen angestellt.

Nach Angaben der Landespolizei ist die Ausbildungsstätte in Bad Schmiedeberg die einzige für Diensthunde in Sachsen-Anhalt. Ein Spürhund etwa müsse neun bis zwölf Wochen lang eine Ausbildung absolvieren und anschließend eine mehrtägige Prüfung bestehen, bevor der Vierbeiner bei einem Einsatz dabei sein dürfe, sagte Faßhauer. Derzeit würden 16 Diensthunde der Landespolizei die anspruchsvolle Ausbildung durchlaufen, so Faßhauer.

Die Bundespolizei setzt in Sachsen-Anhalt ebenfalls Hunde ein. Elf Diensthunde seien regelmäßig im Einsatz, drei weitere bereiteten sich auf ihre Abschlussprüfung vor, sagte der Sprecher der zuständige Bundespolizeidirektion Pirna, Axel Bernhardt. Insgesamt seien damit zwei Tiere mehr als im Vorjahr bei der Bundespolizei im Land. Bevor es für sie in den ersten Einsatz geht, müssen sie mit ihrem Herrchen oder Frauchen die Ausbildung unter fachlicher Anleitung absolvieren.

Die ersten vier Wochen sind dabei Probezeit, erklärte Bernhardt. Wenn sich ein Hund als nicht geeignet herausstellt, wird er nicht weiter ausgebildet. Nach etwa einem Jahr steht die Prüfung zur Zulassung als Diensthund an. Tiere, die diese bestanden haben, begleiten dann Beamtinnen und Beamte unter anderem bei Demonstrationen oder unterstützen sie bei der Suche nach Sprengstoffen.

Aber auch nach der bestandenen Prüfung gibt es immer wieder Fortbildungen für die Vierbeiner und ihre Besitzer, wie Bernhardt sagte. Drei Tiere bereiten sich derzeit auf eine Prüfung vor, außerdem gibt es in Sachsen-Anhalt bei der Bundespolizei den Angaben nach acht Schutzhunde, einen Sprengstoffspürhund und zwei Hunde, die diese beiden Disziplinen beherrschen. Für die Diensthunde ist die Bundespolizeiinspektion Magdeburg zuständig.