1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Mifa-Investor könnte vom Kreis altes Werk übernehmen

Mifa-Investor könnte vom Kreis altes Werk übernehmen

20.05.2017, 15:11
Fertige Laufräder in der Produktionshalle des insolventen Fahrradherstellers MIFA. Foto: Jan Woitas/Archiv
Fertige Laufräder in der Produktionshalle des insolventen Fahrradherstellers MIFA. Foto: Jan Woitas/Archiv dpa-Zentralbild

Sangerhausen (dpa) - Ein neuer Investor für den insolventen Fahrradbauer Mifa aus Sangerhausen könnte das alte Werksgelände im Stadtzentrum übernehmen. Diese Alternative stellte die Landrätin von Mansfeld-Südharz, Angelika Klein (Linke), in den Raum. Die Halle sei kleiner, aber auch günstiger als das neue Werk am Stadtrand, sagte die Linken-Politikerin am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Hintergrund ist eine drohende Zerschlagung Mifas, weil die Verhandlungen zu den Konditionen für das neue Werk feststecken.

Der alte Mifa-Eigentümer Heinrich von Nathusius ist derzeit mit der am Einstieg interessierten Unternehmerfamilie Puello in Gesprächen über einen Verkauf der Halle. Es werde weiter verhandelt, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Darüber hinaus wollte er die Entwicklungen nicht kommentieren. Die 17 Millionen Euro teure Halle gehört einer gesonderten Gesellschaft und nicht Mifa.

Das alte Werksgelände in Sangerhausen hatte der Landkreis bei einer früheren Unternehmenskrise für 5,7 Millionen Euro gekauft, um Mifa frisches Geld zu sichern. Die Firma hatte bereits vor zweieinhalb Jahren Insolvenz angemeldet. Damals wurde sie von Heinrich von Nathusius gerettet.

Einigen sich die Parteien nicht, will Insolvenzverwalter Lucas Flöther nach Informationen der "Wirtschaftswoche" die Zerschlagung der Mifa einleiten. Die Entscheidung soll nach einer Gläubigerversammlung am Dienstag fallen. Mifa blickt auf eine 110-jährige Tradition. Zuletzt wurde die Belegschaft von 500 auf 130 Beschäftigte verkleinert.