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Minister diskutieren Kostenbeteiligung für Fußballvereine

Fußballvereine dürfen zur Kasse gebeten werden, wenn ihre Spiele mit besonders großem Polizeiaufgebot abgesichert werden. Doch sollen die Länder davon Gebrauch machen und wenn ja wie? Das diskutieren die Innenminister in Kiel.

12.06.2019, 06:23

Magdeburg (dpa/sa) - Gut zwei Monate nach dem Urteil, dass Fußballclubs an den Kosten für Polizeieinsätze beteiligt werden dürfen, besprechen die Innenminister von Bund und Ländern das weitere Vorgehen. Geplant ist, dass die Ressortchefs die Folgen der Entscheidung bei ihrem dreitägigen Frühjahrstreffen in Kiel diskutieren, das am Mittwoch beginnt. Aus Sicht von Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht sollte eine bundesweit einheitliche Lösung gefunden werden.

Alleingänge einzelner Bundesländer bei der Kostenbeteiligung seien nicht hilfreich, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. "Was wir brauchen, ist eine deutschlandweit gültige und konsensuale Lösung."

Hintergrund ist eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts von Ende März. Demnach ist es grundsätzlich zulässig, Fußballvereine an den Zusatzkosten der Polizei bei der Begleitung von Hochrisikospielen zu beteiligen. Als solche Partien werden etwa Spiele zwischen Vereinen eingestuft, die verfeindete Fan-Szenen haben oder viele gewaltbereite Anhänger. Sie müssen mit besonders großem Polizeiaufgebot abgesichert werden.

Vor der höchstrichterlichen Leipziger Entscheidung hatten sich der Stadtstaat Bremen und die Deutsche Fußball-Liga (DFL) länger über einen Gebührenbescheid nach einem Hochrisikospiel gestritten. In diesem konkreten Fall ist der Rechtsstreit noch nicht entschieden.

Ob auch Sachsen-Anhalt künftig Fußballclubs finanziell beteiligt, hängt laut Stahlknecht von weiteren Gesprächsergebnissen ab. "Wenn man es für Sachsen-Anhalt überhaupt in Erwägung ziehen würde, dann muss klar sein, dass solche Kosten durch die DFL erstattet werden, die sich dann aber wiederum nicht ihrerseits das Geld von den Vereinen zurückholt."

Allerdings stellt sich die Frage im Land auch nicht akut: Die Kostenbeteiligung würde nach jetziger Lesart nur Profi-Vereine der 1. und 2. Bundesliga treffen. Sachsen-Anhalt hat nach dem Abstieg des FC Magdeburg nach einem Jahr Zweitliga-Luft allerdings wieder nur zwei Drittligisten. Auch der Hallesche FC spielt derzeit dort.