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Museum Synagoge Gröbzig will Aufklärungsarbeit verstärken

13.10.2019, 08:23

Gröbzig (dpa/sa) - Nach dem Anschlag in Halle mit zwei Toten will das Museum Synagoge Gröbzig seine Aufklärungsarbeit über jüdisches Leben verstärken. "Der Anschlag in Halle ist ein Grund mehr, zu zeigen, was jüdisches Leben bedeutet", sagte der ehrenamtliche Bürgermeister von Gröbzig, Dirk Honsa, der Deutschen Presse-Agentur. Honsa, der auch stellvertretender Vorsitzender des Museumsvereins Synagoge Gröbzig ist, erklärte weiter, dass der Verein es als seine Aufgabe sehe, die jüdische Geschichte, Kultur und Lebensweise zu vermitteln. Insbesondere Schulklassen aus der Umgebung von Stadt Gröbzig im Landkreis Anhalt-Bitterfeld würden entsprechende Angebote gemacht.

"Ich werde verstärkt mit Kindern und Jugendlichen arbeiten", hatte Museumschefin Anett Gottschalk erklärt, als sie im Herbst vergangenen Jahres ihr Amt antrat. Auf diesem Feld bringt die studierte Judaistin Erfahrungen aus einer mehrjährigen museumspädagogischen Arbeit am Jüdischen Museum Frankfurt (Main) mit. "Ich möchte den Kindern nicht einfach Führungen antun", sagte sie. Sie sollten aus dem Tun selbst etwas lernen. Wie zum Beispiel mit Feder und Tinte hebräische Buchstaben zu schreiben. Es gehe ihr zudem darum, Vorurteile abzubauen, auch bei Erwachsenen.

Das Ensemble Museum Synagoge Gröbzig aus Synagoge, Gemeindehaus, Schule und Friedhof ist eines der wenigen Zeugnisse jüdischer Kultur in Deutschland, das die Zeit des Nationalsozialismus ohne schwere Zerstörungen überstanden hat. Seit dem Anschlag in Halle steht auch die Gröbziger Einrichtung unter verstärktem Polizeischutz. Sie ist etwa 26 Kilometer von Halle entfernt.

Museum Synagoge Gröbzig