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Nach Einführung des Mindestlohns: DGB sieht Erfolg

04.01.2018, 15:48

Hannover/Magdeburg (dpa/sa) - Drei Jahre nach der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns hat der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) eine positive Bilanz gezogen. "Die Zahlen sind eindeutig: Der Mindestlohn kostet keine Arbeitsplätze, sondern er schafft neue", erklärte am Donnerstag Hartmut Tölle, der Vorsitzende des für Niedersachsen, Bremen und Sachsen-Anhalt zuständigen IG-Metall-Bezirks. Allerdings müsse die Höhe des Mindestlohns im neuen Jahr so weiterentwickelt werden, dass er wirklich existenzsichernd sei. Auch die Rahmenbedingungen für die Bekämpfung der Schwarzarbeit müssten deutlich verbessert werden.

Der Präsident der Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände Sachsen-Anhalt, Klemens Gutmann, relativierte diese Ansicht: "Der Mindestlohn hat sicher zur Egalisierung in den unteren Lohngruppen beigetragen und dort auch zu einer Steigerung geführt. Für die Einkommenssituation insgesamt würde ich das nicht überbewerten. Die wirtschaftliche Entwicklung trägt Einiges dazu bei, dass immer mehr Menschen in Beschäftigung sind."

Nach einer aktuellen DGB-Studie profitierten vor allem die Löhne der un- oder angelernten Beschäftigten seit 2015 im Jahresschnitt um 3,3 Prozent. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung stieg bis Ende August 2017 um 7,1 Prozent. Beim Gastgewerbe liegt die Zahl der Beschäftigten demnach sogar um 19,6 Prozent höher als 2015.