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Neue Fotoausstellung: "Voll der Osten. Leben in der DDR"

14.02.2018, 12:44

Berlin (dpa) - Eine Ausreiseparty 1986 in Ost-Berlin, ein tanzendes Paar auf einer Tischtennisplatte, trotzige Punks - eine neue Fotoausstellung mit Bildern von Harald Hauswald zeigt in Berlin überraschende Momente aus dem DDR-Alltag. "Die DDR ist Geschichte geworden", sagte Hauswald am Mittwoch bei der Präsentation der Schau mit dem Titel "Voll der Osten. Leben in der DDR". Ostalgie-Debatten halte er für unsinnig. "Es war ein Unrechtsstaat, aber die Leute waren gut, wir waren eine Notgemeinschaft", so der 63-Jährige. Mit seinen ungeschminkten Aufnahmen wurde er damals auch im Westen bekannt. Nach dem Mauerfall begründete er die Fotoagentur Ostkreuz mit. Die Schau sollte am Abend (18.00 Uhr) eröffnet werden.

Die Texte zu den mehr als 100 Fotografien hat Stefan Wolle verfasst und in Kapitel von A wie Abschied bis Z wie Zärtlichkeit gegliedert. "Die Schwachen in der DDR kommen in den Bildern zu Wort. In der Staatspropaganda standen die Starken im Mittelpunkt, die den Sozialismus aufbauten", so der Historiker.

Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Sie kann als Poster-Set angefordert werden, wie Ulrich Mählert von der Stiftung sagte. 1200 seien bereits bestellt oder versandt worden. Sie werden in Schulen, Rathaus-Foyers, Bibliotheken oder Kirchen zu sehen sein.

Die Stiftung unterstützt mit 200 000 Euro das Sichern und Digitalisieren des Hauswald-Archivs mit mehr als 230 000 Negativen. Wegen Hausdurchsuchungen und Beschattung hatte Hauswald laut Stiftung in der DDR viele seiner Aufnahmen nicht archiviert. Das werden nun nachgeholt.

Ausstellungsinfos