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NordLB: Kapitalmaßnahmen von bis zu 3,635 Milliarden Euro

03.04.2019, 22:07
«NordLB» ist über dem Eingang zur Landesbank Nord zu lesen. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/Archivbild
«NordLB» ist über dem Eingang zur Landesbank Nord zu lesen. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/Archivbild ZB

Hannover (dpa) - Die angeschlagene Norddeutsche Landesbank (NordLB) benötigt womöglich eine größere Finanzspritze als bisher angenommen. Wie das Institut am späten Mittwochabend in Hannover mitteilte, kann sich ein "Gesamtkapitaleffekt" von bis zu 3,635 Milliarden Euro ergeben. Bisher hatten die Eigentümer den Kapitalbedarf für das Institut aus Hannover dem Vernehmen nach auf rund 3,5 Milliarden Euro geschätzt. Den größten Teil müssen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt schultern, die Sparkassengruppe den Rest. Die NordLB hatte wegen des schwierigen Geschäfts bei Schiffsfinanzierungen Milliardenverluste verzeichnet.

Zuvor hatten sich Vorstand sowie Vertreter der Eigentümer auf Grundzüge eines Kapitalplans und des künftigen Geschäftsmodells für die Nord/LB verständigt und diese der Bankenaufsicht vorgelegt.

Danach ist nach Angaben der NordLB geplant, die Kapitalquoten durch eine Barkapitalzufuhr in Höhe von 2,835 Milliarden Euro zu stärken. Daran sollen sich Niedersachsen und Sachsen-Anhalt zusammen mit insgesamt 1,7 Milliarden Euro beteiligen. 1,135 Milliarden sollen nach derzeitigem Stand vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) und von den Trägersparkassen zur Verfügung gestellt werden.

Geplant sei zudem, dass das Land Niedersachsen "zusätzliche kapitalentlastende Maßnahmen" in Höhe von bis zu 800 Millionen Euro bereitstellt. Damit würde sich ein Gesamtkapitaleffekt von bis 3,635 Milliarden Euro ergeben, wie die NordLB weiter mitteilte. Vorgesehen sei, die Kapitalmaßnahmen spätestens im 3. Quartal 2019 umzusetzen.

Die Nord/LB werde als Landesbank und Girozentrale "mit regionalem Fokus ihrer Geschäftstätigkeit" tätig sein, hieß es weiter. Im Zuge einer "Redimensionierung" werde die Bilanzsumme perspektivisch auf etwa 95 Milliarden Euro zurückgeführt. Angesichts hoher Kosten für den Umbau gehe der Vorstand "zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass das Geschäftsjahr 2019 mit einem Verlust abgeschlossen" werde.