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Opferverbände: Honecker bis zuletzt uneinsichtig

07.05.2016, 11:10

Berlin (dpa) - Nach dem Tod von Margot Honecker im chilenischem Exil bedauern Opferverbände, dass sie nie strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden konnte. Sie habe zu den SED-Genossen gehört, die bis zum letzten Tag keinerlei Kritik an ihrem eigenen Handeln zugelassen hätten, erklärte der Vorsitzende der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft, Dieter Dombrowski, am Samstag in einer Mitteilung. Die Zeit und die Entwicklung hat sie überholt, und das ist gut so.

Ähnlich äußerte sich Hubertus Knabe, Leiter der Stasi-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen: Sie war bis zum Tod eine böse, verstockte Frau, sagte er der Mitteldeutschen Zeitung (Online-Ausgabe).

Die Ehefrau von DDR-Staats- und SED-Parteichchef Erich Honecker starb am Freitag im Alter von 89 Jahren. 1994 war ein Ermittlungsverfahren gegen die frühere DDR-Volksbildungsministerin wegen sogenannter Zwangsadoptionen von Kindern von Republikflüchtlingen eingestellt worden. Auch Ermittlungen wegen unmenschlicher Zustände in DDR-Jugendwerkhöfen führten nicht zu einer Verurteilung.