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Pilotprojekt mit Pilot am Boden: Drohnen für die Polizei

14.12.2018, 14:29
Polizeibeamte und Mitarbeiter des Landeskriminalamtes (LKA) Sachsen-Anhalt beobachten eine schwebende Drohne. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert
Polizeibeamte und Mitarbeiter des Landeskriminalamtes (LKA) Sachsen-Anhalt beobachten eine schwebende Drohne. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert dpa-Zentralbild

Magdeburg (dpa/sa) - Die sachsen-anhaltische Landespolizei testet ab Januar die Alltagstauglichkeit von Drohnen. Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) übergab am Freitag vier Geräte im Landeskriminalamt. Dort sollen die Spezialisten der Tatortgruppe die kompakten Flieger bei Spurensicherung, Tatorterkundung und ähnlichem testen. Die Autobahnpolizei bekommt zwei Drohnen, um etwa schwere Unfälle aus der Luft begutachten zu können, hieß es. Mit dem vierten Gerät soll eine Projektgruppe mit weiteren Einsatzmöglichkeiten experimentieren - und Polizisten im Umgang mit den Drohnen ausbilden.

Die kompakten Fluggeräte sind unbemannt und werden vom Piloten vom Boden aus per Fernbedienung gesteuert. Sie gehen mit vier kleinen Rotoren in die Luft und sind häufig mit Kameras ausgestattet. In der Testphase wird laut Innenministerium etwa geprüft, wie viel Hilfe Drohnen bei der Suche nach Vermissten in unwegsamem Gelände bieten.

So könnten Drohnen in einigen Bereichen die sehr viel teureren Einsätze von Hubschraubern ersetzen. Doch spätestens, wenn Einheiten zu einem Geschehen gebracht oder Hilfe beim Löschen oder Evakuieren eines Gebiets nötig sei, bleibe der Helikopter unverzichtbar.

Der Test soll im Frühjahr 2020 enden. Im Hobbybereich erfreuen sich Drohnen schon lange großer Beliebtheit. Hängt die Polizei hinterher? So könnte man argumentieren, sagte der Landeschef der Gewerkschaft der Polizei, Uwe Bachmann. Allerdings seien technische Verbesserungen so schnell vollzogen, dass zunächst für die Polizei geeignete Drohnen gefunden werden mussten. Wenn die Tests erfolgreich seien, sei auch denkbar, dass Drohnen sogar bei Spezialeinsätzen oder bei Demonstrationen genutzt werden, so Bachmann.