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Pilzberatungen gestartet: Bessere Saison erwartet

Marone oder Gallenröhrling? Für den Pilzlaien ist der Unterschied zwischen essbar und ungenießbar manchmal kaum zu erkennen. In Sachsen-Anhalt sind die ersten Pilzberatungen gestartet.

10.09.2020, 04:37

Magdeburg (dpa/sa) - In Sachsen-Anhalt haben die ersten Pilzberatungen begonnen. Insgesamt würden 75 Sachkundige aus dem gesamten Land interessierte Pilzsammler und Pilzsammlerinnen beraten, sagte der Vorsitzende des Landesverbands der Pilzsachverständigen in Sachsen-Anhalt, Martin Groß. Zu den Gesprächen müssten nur die Körbe mit den gesammelten Pilzen mitgebracht werden. Das Ziel der Beratungen sei, die Menschen vor möglichen Vergiftungen zu bewahren. Jährlich würden rund 10 000 Interessierte die kostenlosen Angebote nutzen. Termine müssten zuvor angefragt werden. Im Internet finde sich eine Liste auf der Webseite des Landesverbands, so Groß.

"Die Tätigkeit als solche ist sehr verantwortungsvoll", erklärte der Verbandsvorsitzende die Arbeit der Sachkundigen. Die Berater und Beraterinnen müssten die verschiedenen Pilze genau unterscheiden können. Vor allem essbare Maronen, Steinpilze, Pfifferlinge, Schirmpilze, Täublinge und Milchlinge landeten in den Körben. Aber es könnten auch ungenießbare Pilze zwischen den guten landen - wie etwa der Gallenröhrling, der leicht mit dem Maronenröhrling zu verwechseln sei. "Da reicht ein einziger Gallenröhrling und das ganze Gericht ist bitter", so Groß. Einige Pilze könnten sogar tödlich sein.

Im Juni würden in der Regel die ersten Pilze im Wald aus dem Boden sprießen. Meist hänge dies vom Wetter ab. "Pilze wachsen nur, wenn die Temperaturen stimmen und es ausreichend feucht ist", erklärte der Verbandsvorsitzende. Im Herbst starte die Saison meist richtig durch. "Wir hatten dieses Jahr ein paar Wochen lang eine Saure-Gurken-Zeit", sagte der Verbandsvorsitzende. Im vergangenen Jahr machten Trockenheit und Hitze der Natur besonders zu schaffen. In den Wäldern wuchsen kaum Pilze. Das sei in diesem Jahr anders, so der Experte.

Der Verbandsvorsitzende betonte zudem, dass Pilz-Apps an Beliebtheit gewinnen würden. "Damit sind aber auch Irrtümer verbunden", sagte Groß. Pilzsammler und -sammlerinnen sollten sich nicht auf die elektronischen Smartphone-Hilfen verlassen. Wie auch bei Pilzbüchern würden sie keine komplette Sicherheit gewährleisten. Der Verband warnte daher ausdrücklich vor der Verwendung der Apps.

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