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Pokalschreck oder Aus? Magdeburg hofft auf Sensation

Der 1. FC Magdeburg will im DFB-Pokal wieder für Furore sorgen. Gegen Bundesligist Eintracht Frankfurt kann Trainer Jens Härtel zum dritten Mal in die zweite Runde einziehen. Maik Franz freut sich auf ehemalige Kollegen, Torhüter Leopold Zingerle auf sein Heimdebüt.

Von Malte Zander, dpa 19.08.2016, 11:09
Die Mannschaft von Jens Härtel hofft im Pokal auf eine Sensation. Foto: Jens Wolf/Archiv
Die Mannschaft von Jens Härtel hofft im Pokal auf eine Sensation. Foto: Jens Wolf/Archiv dpa-Zentralbild

Magdeburg (dpa/sa) - Magdeburg ist im Pokalfieber. Nachdem im Vorjahr der Wettbewerb ohne den 1. FCM stattfand, will die Mannschaft von Coach Jens Härtel nun am Sonntag gegen den Bundesligisten Eintracht Frankfurt (Sonntag/15.30 Uhr sky) für eine Erstrunden-Überraschung sorgen. Eine Außenseiterchance rechnen sich die Bördeländer aus, auch wenn sie in der 3. Fußball-Liga mit zwei Niederlagen aus drei Spielen einen durchwachsenen Start hingelegt haben. Wenn alles passt, kann es eine Überraschung geben, sagte Maik Franz, Assistent der Geschäftsführung beim FCM.

Für Franz ist die Partie eine besondere, spielte er doch zwei Jahre bei der Eintracht. Kontakt besteht nach wie vor, zum Beispiel zu Alex Meier oder Marco Russ. Aber auch für Magdeburgs Neuzugang Leopold Zingerle dürfte es ein besonderes Spiel werden. Der 22-jährige Münchner Torhüter wird aller Voraussicht nach zu seinem Heimdebüt kommen. Leopold ist ein guter Torwart, der wahrscheinlich Druck macht. Aber das ist ja so gewollt, sagt Härtel. Zugleich sieht er aber keine Veranlassung, in der Liga einen Wechsel vorzunehmen. Trotz sechs Gegentoren in drei Spielen gäbe es keinen Grund, Jan Glinker in der Liga aus dem Tor zu nehmen.

Härtel selbst kann zum dritten Mal in die zweite Runde des DFB-Pokals einziehen. 2012 gewann Härtel mit dem Berliner AK 4:0 gegen die TSG Hoffenheim und 2014 mit dem FCM 1:0 gegen den FC Augsburg. Immer dabei war Mittelfeldakteur Niklas Brandt. Wenn alles normal läuft, wird es schwer für uns, stellte der 24-Jährige fest, setzt aber auf die Unterstützung von den Rängen: In so einem Hexenkessel spielt Frankfurt nicht oft. Da müssen sie erstmal bestehen.

Hoffnung auf das Weiterkommen ziehen die Elbestädter und ihre Anhänger auch aus der Pokaltradition des Clubs. In der DDR war der FCM der Inbegriff der Pokalmannschaft. Wer Pokal sagt, meint den FCM, titelte einst die Fuwo nach einem der sieben Triumphe. Magdeburg ist DDR-Rekordpokalsieger, verteidigte 1965 als erste Mannschaft überhaupt den Titel und als einziger gelang ihr 1979 die Titelverteidigung ein zweites Mal.

Aber auch nach der Wiedervereinigung gab es große Pokalspiele in Magdeburg. 1993 glichen die Elbestädter einen 0:2-Rückstand gegen Zweitligist Wuppertal mit Toren in der 86. und 90. Minute aus und siegten im Elfmeterschießen. In der nächsten Runde verlor man 1:5 gegen Bayer Leverkusen. 2014 war es gegen die Rheinländer knapper, im Elfmeterschießen schied der FCM unglücklich in der zweiten Runde aus. Der größte Erfolg im DFB-Pokal bleibt das Erreichen des Viertelfinals im Jahr 2000. Nacheinander wurden der 1. FC Köln (5:2), Bayern München (5:3 n.E.) und der Karlsruher SC (5:3 n.V.) ausgeschaltet, ehe ein 0:1 gegen den FC Schalke 04 alle Träume platzen ließ.

Frankfurts Trainer Niko Kovac erwartet eine enge Partie. Wir haben die Mannschaft in den letzten Wochen sehr intensiv beobachtet und wissen, was auf uns zukommt. Unterschätzen werden wir den Gegner sicherlich nicht, sagte er der Magdeburger Volksstimme.