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Prozess um getöteten und vergrabenen Mann nicht öffentlich

14.12.2018, 14:54
Blick auf das Justizzentrum Anhalt. Foto: Hendrik Schmidt/Archiv
Blick auf das Justizzentrum Anhalt. Foto: Hendrik Schmidt/Archiv dpa-Zentralbild

Dessau-Roßlau (dpa/sa) - Unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt das Landgericht Dessau-Roßlau gegen vier junge Männer, die gemeinsam einen 19-Jährigen umgebracht und vergraben haben sollen. Das Gericht stimmte dem Antrag der Verteidiger der 17- bis 22-Jährigen am Freitag noch vor der Verlesung der Anklage zu. Damit sollen eine Stigmatisierung, soziale und berufliche Nachteile für die Männer vermieden werden. Im Gericht zeigte sich die Verwandtschaft des brutal getöteten 19-Jährigen tief enttäuscht über den Ausschluss der Öffentlichkeit. Die Männer müssen sich wegen heimtückischen Mordes verantworten, zunächst hatte die Anklage auf gemeinschaftlichen Totschlag gelautet.

Die vier Männer aus Dessau-Roßlau, die vor Gericht schmächtig wirkten, sollen sich für den 20. März 2017 mit ihrem Opfer verabredet haben. Einer von ihnen wollte Schulden einfordern, die mutmaßlich aus Drogengeschäften stammten. Nach Angaben des Gerichts sollen alle gemeinsam in ein Waldstück gefahren sein. Dort habe es den Ermittlungen zufolge zunächst einen Streit gegeben. Anschließend hätten die Angeklagten den 19-Jährigen mit einem Baseballschläger und einem Messer malträtiert. Am Ende hätten sie den Leichnam vergraben.

Der junge Mann blieb über ein Jahr lang vermisst, erst im Frühjahr 2018 fiel der Verdacht durch eine Zeugenaussage auf die Angeklagten. Nach einer mehrwöchigen Suche wurde der Leichnam schließlich im Wald gefunden. Für den Prozess hat das Landgericht sieben Verhandlungstage bis zum 31. Januar 2019 angesetzt.

Prozessvorschau des Landgerichts Dessau-Roßlau