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Quedlinburg: Welterbestadt im Harz

17.12.2019, 05:31

Quedlinburg (dpa/sa) - Fast 2100 Fachwerkhäuser aus acht Jahrhunderten, schiefgewinkelte Spitzgiebel und eine bedeutende Historie haben Quedlinburg berühmt gemacht. Die Kleinstadt am Nordrand des Harzes wurde am 17. Dezember 1994 als "außergewöhnliches Beispiel für eine europäische mittelalterliche Stadt" und "Sinnbild mittelalterlicher Fachwerkstädte" von der Unesco unter Schutz gestellt. Quedlinburg steht seitdem auf der Liste "Weltkultur- und Naturerbe der Menschheit" und ist zu einem der größten Flächendenkmale Deutschlands geworden. Die Stadt ist auch Sitz des Vereins Unesco-Welterbestätten Deutschland.

Zu DDR-Zeiten wurde die Pflege der alten Fachwerkhäuser stark vernachlässigt. Großflächige Abrissvorhaben im Norden der Altstadt scheiterten in Zeiten der politischen Wende 1989 am Widerstand der Einwohner. 1990 begannen erste Sanierungsarbeiten. Heute gelten etwa 65 Prozent des Gebäudebestandes als saniert. Das besondere Ambiente zieht Besucher aus aller Welt an. Der Tourismus ist der wichtigste Wirtschaftsfaktor der rund 24 000 Einwohner zählenden Stadt.

Im Frühmittelalter war Quedlinburg ein Zentrum des ottonischen Herrschergeschlechts. Als "Wiege der deutschen Geschichte" gilt das Gässchen Finkenherd, wo dem Sachsenherzog Heinrich (876-936) die Königskrone angetragen worden sein soll. Er und seine Frau Mathilde sind in der Krypta der Stiftskirche St. Servatii auf dem Schlossberg beigesetzt, die deutschlandweit zu den bedeutendsten Bauwerken der Romanik zählt. Die Kirche beherbergt mit dem Domschatz auch einen bedeutenden mittelalterlichen Kirchenschatz.

Unesco über Quedlinburg