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Razzia wegen illegaler Leiharbeit in Fleischindustrie

23.09.2020, 07:47
Florian Voigt
Florian Voigt TNN

Weißenfels (dpa/sa) - Bei der bundesweiten Razzia wegen der illegalen Einschleusung von Arbeitskräften für die Fleischindustrie liegt der Schwerpunkt in Weißenfels. Auch in Bernburg gab es Durchsuchungen, sagte ein Sprecher der Bundespolizei Mitteldeutschland am Mittwochmorgen. In Weißenfels im Süden des Landes wurden den Angaben zufolge 29 Räume - darunter Arbeitsunterkünfte von Leiharbeitern - ins Visier genommen. In Bernburg wurden drei weitere Objekte - darunter auch Geschäftsräume von Zeitarbeitsfirmen - durchsucht.

Deutschlands größter Fleischkonzern Tönnies ist nach eigenen Angaben nicht von der Razzia betroffen. "An unserem Standort in Weißenfels gibt es bisher keine Durchsuchung", sagte ein Unternehmenssprecher.

Insgesamt wurden bis zum Morgen bundesweit mehr als 40 Wohn- und Geschäftsräume in Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Sachsen, Berlin und Nordrhein-Westfalen in den Fokus genommen, hieß es. Mehr als 800 Beamte waren den Angaben nach bundesweit im Einsatz. Teilweise liefen die Aktionen am Morgen noch, so der Sprecher der Bundespolizei.

Die Ermittlungen richten sich gegen zehn Hauptbeschuldigte im Alter von 41 bis 56 Jahren. Es geht um den Vorwurf der banden- und gewerbsmäßigen Einschleusung und der Urkundenfälschung. Laut Bundespolizei soll am Mittwoch mit den Vernehmungen von Verdächtigen in einer temporär eingerichteten Bearbeitungsstelle in Halle begonnen werden.