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Referendare früher vor Klassen: Kritik von Verband

21.08.2017, 17:00

Magdeburg (dpa/sa) - Der Grundschulverband hat Pläne des sachsen-anhaltischen Bildungsministeriums kritisiert, angehende Lehrer früher und auch länger als bisher alleinverantwortlich unterrichten zu lassen. Es stehe eine folgenschwere Qualitätsminderung bevor, urteilte der Verband am Montag in einer Stellungnahme. Die Absolventen eines Lehramtsstudiums seien nicht darauf vorbereitet worden, bereits am Beginn des Vorbereitungsdienstes alle Anforderung des späteren Beruffeldes souverän und selbstständig zu bewältigen.

Das Bildungsministerium will die Referendare künftig schon nach vier Wochen eigenständig unterrichten lassen, bislang war das nach vier Monaten der Fall. Sie sollen auch mehr Stunden geben als bislang. Das soll Linderung bringen, weil Lehrer fehlen.

Die angehenden Lehrer seien an der Hochschule fünf Jahre lang ordentlich ausgebildet worden und hätten auch während des Studiums schon Praxiserfahrung gesammelt, argumentierte ein Ministeriumssprecher. "Wir teilen die Befürchtungen des Grundschulverbandes nicht." Die neue Regelung soll ab dem 1. Oktober greifen.