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Rentner verbrüht: Pflegerin auf Bewährung verurteilt

08.08.2018, 11:11

Sangerhausen (dpa/sa) - Nach dem Tod eines 79 Jahre alten Heimbewohners, der in einer Badewanne schwerste Verbrühungen erlitten hatte, ist eine Pflegerin zu einer Freiheitsstrafe von zwölf Monaten verurteilt worden. Die Strafe wurde am Mittwoch vom Amtsgericht Sangerhausen auf zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt. Außerdem soll die 50 Jahre alte Frau 1000 Euro an eine gemeinnützige Institution zahlen, die sich um Menschen mit Behinderung kümmert. Die Angeklagte war nicht zur Verhandlung erschienen, das Urteil per Strafbefehl erfolgt. Laut ihrem Anwalt ist sie krank und nicht verhandlungsfähig.

Die Staatsanwaltschaft hatte sie wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassen angeklagt. Sie soll es im Februar 2017 beim Baden des Mannes versäumt haben, die Wassertemperatur wie vorgeschrieben mit einem Thermometer und mit der Hand zu prüfen. Der gelähmte Mann konnte laut Staatsanwaltschaft nicht sprechen und um Hilfe rufen. Er starb einige Tage später an seinen schweren Verletzungen in einer Spezialklinik für Brandverletzte. Der Verteidiger der Frau, Christopher Posch, sagte der dpa, seine Mandantin werde den Strafbefehl annehmen. Es handelte sich aus seiner Sicht um einen tragischen Unglücksfall.