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Ruhige Walpurgisnacht ohne Hexen und Teufel

Normalerweise sind die Walpurgisfeiern das wichtigste Fest im Harz. Doch in Zeiten von Corona bleiben nicht nur die Touristen aus.

29.04.2020, 23:01
Ronny Hartmann
Ronny Hartmann dpa

Braunlage/Thale (dpa) - Der Harz hat wegen des Coronavirus eine ungewohnt ruhige Walpurgisnacht erlebt - ohne die sonst üblichen Treffen von als Hexen und Teufel verkleideten Menschen. Die Polizei in Goslar teilte am Freitagvormittag mit, dass es keine Einsätze wegen illegaler Feiern gegeben habe. Womöglich habe auch der Regen dazu beigetragen, dass sich alle an die Einschränkungen hielten.

Auch die Polizei in Halberstadt meldete in der Nacht keine Zusammenkünfte oder Menschenansammlungen. "Es ist sehr ruhig", sagte ein Sprecher. In Braunlage blieben viele Straßen am Abend menschenleer, wie ein dpa-Fotograf vor Ort sagte. Die Polizei kontrollierte nach eigenen Angaben die Lage aber mit einem verstärkten Streifendienst.

Wegen der Coronavirus-Pandemie hatten die Behörden die Walpurgisfeiern in der Nacht zum 1. Mai untersagt - auch kleinere Feiern waren nicht erlaubt. Normalerweise wird die Walpurgisnacht überall im Harz mit Musik, Umzügen und Festen gefeiert. Mit wilden Tänzen um Lagerfeuer vertreiben die Hexen und Teufel dabei symbolisch den Winter. Doch der Hexentanzplatz in Thale im Ostharz, wo sonst eine der größten Walpurgis-Feten steigt, blieb am Donnerstagabend menschenleer. Imbissstände waren verschlossen.

Die Walpurgisfeiern gelten als das wichtigste Fest in dem Mittelgebirge und sorgen sonst in der Tourismus-Region für gut ausgelastete Hotels und Pensionen. Ursprünglich gehen die Feiern auf heidnische Frühlingsfeste zurück. Um ihnen einen neuen Inhalt zu geben, ließ die Kirche später am 30. April den Geburtstag der heiligen Walburga feiern, der Schutzpatronin gegen Aberglauben und Geister.