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Sachsen-Anhalter bekommen besonders häufig Knieprothese

19.06.2018, 11:36

Gütersloh/Magdeburg (dpa/sa) - In Sachsen-Anhalt werden im Bundesländervergleich besonders häufig Kniegelenk-Prothesen eingesetzt. Im Jahr 2016 waren es 217 derartige Eingriffe je 100 000 Einwohner, wie die Bertelsmann-Stiftung am Dienstag in Gütersloh mitteilte. Mehr Eingriffe gab es nur in Bayern mit 260 Prothesen je 100 000 Einwohner und in Thüringen mit 243. Hessen liegt mit Sachsen-Anhalt gleichauf.

In Deutschland werden der Bertelsmann-Studie zufolge immer mehr künstliche Kniegelenke eingesetzt - auch bei vergleichsweise jungen Patienten unter 60 Jahren. Zwischen 2013 und 2016 nahm die Zahl solcher Operationen um gut 18 Prozent auf rund 169 000 Fälle zu. In Sachsen-Anhalt lag das Plus bei 20,4 Prozent. Einen höheren Zuwachs hatte nur Schleswig-Holstein mit 23,6 Prozent.

"Erklärbar ist dieser Trend weder durch medizinische noch durch demografische oder geografische Einflussfaktoren", hieß es. Unter den Patienten, denen eine Kniegelenk-Prothese eingesetzt wurde, waren 2016 rund 33 000 Menschen jünger als 60 Jahre. Ein Zuwachs von 23 Prozent im Vergleich zu 2013 - und um 31 Prozent gemessen an 2009.

Gerade der Blick auf die jüngeren Patienten werfe die Frage auf, "ob die Operationen wirklich medizinisch indiziert sind", kritisierte Stiftungsvorstand Brigitte Mohn. Der Trend sei "besorgniserregend". Die Zahlen hat die Fachredaktion Science Media Center (SMC) in Köln aus Daten des Statistischen Bundesamts errechnet.

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