1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Übergabe von Vattenfall-Braunkohlesparte erst im Herbst

Übergabe von Vattenfall-Braunkohlesparte erst im Herbst

Vattenfall hat lange nach einem Käufer für seine Braunkohle-Tagebaue und -Kraftwerke in der Lausitz suchen müssen. Die tschechische EPH-Gruppe will die Braunkohlesparte nun übernehmen - doch die EU blockiert den Deal noch.

04.08.2016, 15:56

Berlin/Cottbus (dpa) - Die eigentlich bis Ende August geplante Übergabe der Vattenfall-Braunkohlesparte in Ostdeutschland an die tschechische EPH-Gruppe verzögert sich. Es sieht momentan so aus, als würde die Transaktion im Herbst erfolgen, sagte ein Vattenfall-Sprecher am Donnerstag und bestätigte einen Handelsblatt-Bericht (Donnerstag). Als Grund für die Verzögerung nannte der Konzern die noch laufende Prüfung des Verkaufs durch Kartellbehörden der EU-Kommission. Diese müssen den Deal noch genehmigen.

Aus Sicht der Grünen-Fraktion im Brandenburger Landtag ist es nicht verwunderlich, dass die EU-Kommission das Geschäft vertieft prüfe. Vattenfall habe als staatliches Unternehmen seine Braunkohlesparte quasi verschenkt und lege noch weit über eine Milliarde Euro für die Sanierung der Tagebauflächen obendrauf, sagte Fraktionschef Axel Vogel. Der Verdacht, dass derartige Verkaufskonditionen als staatliche Beihilfe gewertet werden könnten, ergibt sich von selbst. Das zeige: Die fossile Energiegewinnung ist unverkennbar auf dem absteigenden Ast.

Im Juli hatte die schwedische Regierung dem Verkauf des Braunkohlegeschäfts des Staatskonzerns zugestimmt. Vattenfall will unter anderem den Fokus stärker auf Erneuerbare Energien legen. In der Lausitz liegt das zweitgrößte Braunkohlerevier Deutschlands. Vattenfall betreibt vier Gruben in Brandenburg und Sachsen - rund 8000 Menschen arbeiten in der Branche. Der tschechischen EPH-Gruppe gehört in Deutschland bereits das Bergbauunternehmen Mibrag mit Sitz in Zeitz (Sachsen-Anhalt).

Artikel "Handelsblatt" (kostenpflichtig)

Vattenfall-Infos zu Braunkohle-Sparte