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Umfrage: Ostdeutsche skeptisch beim "Internet der Dinge"

Immer mehr Technik, immer mehr Vernetzung: Die Ostdeutschen stehen dem Trend zur Digitalisierung laut einer Online-Umfrage grundsätzlich positiv gegenüber. Beim "Internet der Dinge" aber überwiegt Zurückhaltung.

18.09.2019, 08:26

Chemnitz (dpa) - Der Drucker sendet den Bedarf an neuen Patronen aufs Handy, die Personenwaage verschickt Diätvorschläge per Mail: Mit dem so genannten Internet der Dinge fühlen sich die Ostdeutschen in weiten Teilen unbehaglich. Laut einer repräsentativen Online-Umfrage im Auftrag des Energiedienstleisters enviaM lehnt rund die Hälfte der Menschen in den neuen Bundesländern und Berlin eine Vernetzung ihrer elektrischen und elektronischen Geräte ab.

28 Prozent der Befragten entschieden sich bei der Frage nach einer Vernetzung ihrer internetfähigen Geräte für die Antwort "eher nicht", 21 Prozent wollen dies "nein, auf keinen Fall" zulassen. Eine Minderheit von 13 Prozent entschied sich für "ja, unbedingt".

Nur gut ein Drittel der Menschen in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen (35 Prozent) hält es für "sehr wichtig" (15 Prozent) oder "wichtig" (20 Prozent), dass ihre Neuanschaffungen internetfähig sind. 37 Prozent halten dies für "nicht wichtig" (21 Prozent) oder entschieden sich für die Antwort "ich will das nicht" (16 Prozent).

Grundsätzlich deutet die Umfrage aber auf eine positive Grundeinstellung der Ostdeutschen beim Thema Digitalisierung hin. Die Befragten verbinden die Digitalisierung zu 47 Prozent mit Spaß, zu 37 Prozent mit Freude und zu 27 Prozent mit Hoffnung - ohne, dass dies weiter beschrieben wurde. Zugleich fühlten sie sich informierter (57 Prozent) sowie effizienter und produktiver (48 Prozent) und empfanden das Leben als spannender (39 Prozent).

Allerdings sehen die Menschen in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen auch Schattenseiten wie Sorge (26 Prozent), Angst (12 Prozent) oder auch mehr Stress (19 Prozent). Bei den Fragen "Die Digitalisierung macht mein Leben…", "Mir macht die Digitalisierung vor allem..." waren Mehrfach-Antworten möglich.

Der Energiedienstleister hat die Umfrage mit Blick auf den Energiekonvent am 23. September in Leipzig in Auftrag gegeben. Dort soll es unter anderem darum gehen, welche Rolle der Mensch in einer digitalisierten Welt spielt oder welchen Einfluss Künstliche Intelligenz auf die Arbeitswelt hat.

Bei der Frage nach den Erwartungen an Künstliche Intelligenz, bei der ebenfalls Mehrfach-Antworten möglich fahren, liegt die höhere Präzision bei der Erledigung von Aufgaben mit 39 Prozent vor mehr Assistenz bei der Organisation (38 Prozent) und der besseren Aufbereitung von Informationen (33 Prozent). Erst dahinter folgen die Angst vor Kontrollverlust im Alltag durch mehr Fremdsteuerung (25 Prozent) und vor mehr Konkurrenz durch den Ersatz der Arbeitskraft (18 Prozent).

Die enviaM-Gruppe mit Sitz in Chemnitz ist nach eigenen Angaben der führende regionale Energieversorger in Ostdeutschland. Sie versorgt in Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg mehr als 1,3 Millionen Kunden mit Strom, Gas, Wärme und Dienstleistungen. 2018 erwirtschaftete das Unternehmen vor Steuern und Zinsen einen Gewinn von 324,8 Millionen Euro.