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Uni Halle sichert Psychiatrie-Akten aus 100 Jahren

24.11.2020, 09:19

Halle (dpa/sa) - Sie spiegeln Arbeit und Alltag der Psychiatrie in vier politischen Systemen wider: Die Universität Halle sichert jetzt Zeugnisse aus 100 Jahren Psychiatriegeschichte und macht sie der Forschung zugänglich. Rund 232 laufende Meter Akten aus den Jahren 1888 bis 1989 werden in den kommenden Jahren aufbereitet und in das Archiv überführt, teilte die Uni am Dienstag mit. Sie umfassen die Zeit vom deutschen Kaiserreich über die Weimarer Republik, den Nationalsozialismus bis zur DDR. Finanzielle Unterstützung in Höhe von 136 000 Euro erhält die Universität aus einem Sonderprogramm des Bundes für die Erhaltung schriftlichen Kulturguts.

"Psychiatriegeschichte ist immer auch Gesellschaftsgeschichte. Die Akten geben nicht nur einen Einblick in die Geschichte des Fachs. Sie zeigen auch, was die Menschen damals bewegt hat, welche Ängste und Sorgen sie hatten", erklärte der Medizinhistoriker Florian Bruns vom Institut für Geschichte und Ethik der Medizin an der Martin-Luther-Universität.

Die Akten werden den Angaben zufolge in Zentrum für Bucherhaltung Leipzig gereinigt, entsäuert, archivgerecht verpackt und für die Forschung nutzbar gemacht.

Pressemitteilung

Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts