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US-Außenminister Mike Pompeo besucht Leipziger Nikolaikirche

30 Jahre nach der friedlichen Revolution hat Mike Pompeo als erster US-Außenminister Leipzig besucht. Er nutzte die Gelegenheit für ein ausgiebiges Gespräch mit Zeitzeugen.

07.11.2019, 18:45

Leipzig (dpa) - Bei seinem Besuch in Leipzig hat US-Außenminister Mike Pompeo die friedliche Revolution vor 30 Jahren gewürdigt. "Leipzig ist ein besonderer Ort, wo sehr viel passiert ist, wo die Bürger sehr mutig waren. Das hat Menschen über die ganze Welt inspiriert", sagte Pompeo am Donnerstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem deutschen Amtskollegen Heiko Maas (SPD).

"Ohne die Führungskraft Amerikas hätte es keine Wiedervereinigung gegeben", würdigte Maas die Rolle der USA. "Wir sind Euch in großer Verbundenheit und in großer Dankbarkeit verpflichtet", betonte der deutsche Chefdiplomat.

Im Zeichen der friedlichen Revolution stand auch die Besichtigung der Leipziger Nikolaikirche. Friedensgebete, die in der Kirche abgehalten wurden, waren 1989 der Ausgangspunkt für die Montagsdemonstrationen gegen die SED-Diktatur. Nach einem Orgelvorspiel legte Pompeo vor der Kirche eine Blume nieder. Es sei der erste Besuch eines US-Außenministers in Leipzig gewesen, sagte Pompeo.

Nach dem Besuch der Nikolaikirche traf sich Pompeo im Zeitgeschichtlichen Forum mit früheren DDR-Bürgerrechtlern. Museumsdirektor Jürgen Reiche moderierte die Runde, an der unter anderem Gesine Oltmanns und Regina Schild teilnahmen.

Einer der Bürgerrechtler - Uwe Schwabe - hatte seine Teilnahme dagegen kurzfristig abgesagt. Die Politik der derzeitigen US-Regierung sei nicht mit den Zielen vereinbart, die der Widerstand in der DDR damals verfolgt habe. Eine Journalisten-Frage, was Pompeo zu dieser Absage sage, ließ der US-Außenminister unbeantwortet.

Nach dem 50-minütigen Museumsbesuch fuhr Pompeo gemeinsam mit Maas nach Halle weiter. Dort besuchten sie die Orte des antisemitischen Terroranschlags vom 9. Oktober.