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Verdi: Einigung bei Tarifverhandlungen sei Kompromiss

25.10.2020, 12:33

Leipzig (dpa) - Die Gewerkschaft Verdi im Bereich Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bezeichnet die Einigung bei den Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes als Kompromiss. "Beide Seiten mussten Abstriche von ihren Forderungen machen", sagte Landesbezirksleiter Oliver Greie am Sonntag. Trotz schwieriger wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Situation konnten Gehaltsanhebungen erreicht und "gravierende Einschnitte in bestehende Verträge" verhindert werden. Davon profitierten über 80 000 Beschäftigte in der mitteldeutschen Region.

Greie sprach zudem von "ersten Schritten" zur Angleichung der Arbeitszeiten in Ost- und Westdeutschland.

In der dritten Verhandlungsrunde in Potsdam gelang zuvor der Durchbruch. Danach steigen die Einkommen um 4,5 Prozent in der niedrigsten Entgeltgruppe und -stufe und noch um 3,2 Prozent in der höchsten Eingruppierung.

Die Tarifvereinbarung läuft bis zum 31. Dezember 2022. Danach sollen Löhne und Gehälter zunächst zum 1. April 2021 um 1,4 Prozent, mindestens aber um 50 Euro sowie zum 1. April 2022 um weitere 1,8 Prozent angehoben werden. Auszubildende bekommen jeweils 25 Euro mehr.

Für Pflegekräfte wurden gesonderte Gehaltssteigerungen vereinbart: ab März 2021 eine Zulage von 70 Euro, die ein Jahr später auf 120 Euro steigt, die Zulage in der Intensivmedizin wird mehr als verdoppelt auf 100 Euro monatlich und die Wechselschichtzulage steigt von 105 auf 155 Euro im Monat. Die Pflegezulage in Betreuungseinrichtungen wie Altenheimen wird mit einem Plus von 25 Euro auf Gleichstand mit den kommunalen Krankenhäusern gebracht, Ärzte in Gesundheitsämtern bekommen 300 Euro monatlich als Zulage.