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Viele Angehörige pflegen bis zur Erschöpfung

13.12.2018, 09:50

Halle (dpa/sa) - In Sachsen-Anhalt fühlen sich viele Pflegende bis an die Belastungsgrenze erschöpft und leiden verstärkt unter gesundheitlichen Folgen. So hätten 59 Prozent Rückenbeschwerden, geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Barmer-Pflegereport für Sachsen-Anhalt hervor. Bei denen, die niemanden pflegen, klagten darüber etwa 50 Prozent. Verbreiteter seien bei Pflegenden auch Depressionen. Rund 40 Prozent der befragten 1900 Hauptpflegepersonen gaben laut der Krankenkasse an, ihnen fehle Schlaf, 30 Prozent fühlten sich in ihrer Rolle als Pflegende gefangen.

Jede 14. Pflegeperson habe angegeben, sie sei kurz davor, ihren Dienst einzustellen oder habe das schon entschieden. Der Hochrechnung der Krankenkasse zufolge sind das etwa 5500 Angehörige im Land. In ganz Sachsen-Anhalt gebe es etwa 74 000 Frauen und Männer, die sich als Hauptpflegepersonen um Angehörige kümmerten.

Pflegende sind der Erhebung zufolge zu zwei Dritteln Frauen, 38 Prozent sind 70 Jahre alt oder älter. Den Angaben zufolge pflegt jede zweite ihren Partner, knapp 30 Prozent ihre Eltern. Die Pflegedauer betrage in der Regel zwei bis sieben Jahre.

Die Zahl der Pflegebedürftigen im Land steigt stetig. Waren es 1999 noch 67 000, so liegt die Zahl inzwischen bei etwa 110 000. Rund 70 Prozent werden von Angehörigen betreut.

Infos zum Barmer-Pflegereport 2018