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Waldbrand bei Thale gelöscht: Entwarnung nach Drohnenflug

Seit Sonntag loderte es an der Rosstrappe im Harz. Nur aus der Luft kann die Feuerwehr die Flammen löschen. Der Brand in dem schwer zugänglichen Gelände wirft aber weiter Fragen auf.

03.06.2020, 12:26

Thale (dpa/sa) - Der Waldbrand an der schwer zugänglichen Rosstrappe in Thale (Landkreis Harz) ist gelöscht. "Das Feuer ist aus", sagte Einsatzleiter Rainer Braune am Mittwochvormittag. Die Feuerwehrleute hätten das rund 7000 Quadratmeter große Brandgebiet am Morgen zweimal abgesucht und mit einer Drohne überflogen. Die Wärmebildkamera der Drohne habe dabei keine Glutnester mehr gezeigt, sagte Braune. Eine Brandwache soll dennoch am Mittwoch vor Ort bleiben.

Die Polizei war am Mittwoch am Brandort, um die Ursache des Feuers zu ermitteln. Braune hält fahrlässige Brandstiftung für die wahrscheinlichste Ursache. "Es ist so trocken hier, da reicht eine weggeworfene Kippe, um den ganzen Hang in Brand zu stecken". Gesicherte Erkenntnisse zur Ursache gab es zunächst jedoch nicht. Unklar war sogar, wann genau das Feuer ausgebrochen ist.

Am späten Sonntagabend habe es den ersten Notruf gegeben, Passanten hatten in dem schwer zugänglichen Gebiet Rauch gesehen. Zunächst habe die Feuerwehr aber keine Brandherde gefunden, auch nicht am Montagmorgen. Erst am Montagvormittag seien dann Flammen zu Tage getreten. Es sei aber unklar, ob diese auf die am Sonntag gemeldete Rauchentwicklung zurückzuführen seien. Am Dienstagmorgen stand dann laut Feuerwehr eine Fläche von insgesamt 100 Mal 300 Metern in Flammen. Die Polizei ging von rund 7000 Quadratmetern aus.

Das sei kein besonders großer Waldbrand, sagte Braune. "Aber in meiner Berufserfahrung war das trotzdem sicher einer der schwierigsten Einsätze." Das Problem: Das Feuer brach in extrem unwegbarem Gelände aus mit bis zu 80 Prozent Steigung. "Am Montag haben wir noch versucht, uns am Hang abzuseilen und das Feuer von dort aus zu löschen", berichtete Braune. Der Rauch sei aber schnell so dicht geworden, dass das zu gefährlich wurde.

Daraufhin forderten die Einsatzkräfte Hubschrauber an, die das Feuer schließlich löschen konnten. Nach Feuerwehrangaben kamen dabei allein in der Nacht zu Mittwoch rund 60 000 Liter Wasser zum Einsatz. Verletzt wurde bei dem Brand niemand. Rund 70 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und THW waren seit Montag täglich im Einsatz, um das Feuer zu löschen.

Im Harz ist die Gefahr von Waldbränden derzeit besonders hoch. Einen Grund dafür sehen manche in der Umweltpolitik in Sachsen-Anhalt darin, dass in den teilweise schwer zugänglichen Wäldern des Mittelgebirges tonnenweise durch Dürren und Schädlinge abgestorbenes Holz liegt. Naturschützer befürworten das und fordern, den Wald sich selbst zu überlassen. Kritiker warnen hingegen, dass das Totholz Waldbrände begünstige.

Unstrittig ist hingegen die erhöhte Gefahr durch die geringen Niederschläge. Meteorologen warnen bereits vor dem nächsten Dürre-Sommer. Am Mittwoch rechnete der Deutsche Wetterdienst im Harz außerdem mit schweren Gewittern der Stufe 2 von 4.