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Warnstreiks bei der Müllabfuhr in Weimar und Erfurt

01.10.2020, 12:22

Weimar (dpa/th) - Beschäftigte der Weimarer und Erfurter Müllabfuhr und Wertstoffhöfe sind am Donnerstag in einen Warnstreik getreten. Gegen 06.00 Uhr sammelten sich bereits etwa 150 Beschäftigte auf dem Betriebsgelände der Müllabfuhr in Weimar, wie eine Sprecherin der Gewerkschaft Verdi mitteilte. In Erfurt brachen die Teilnehmer des Warnstreiks zu einem Autokorso durch die Stadt auf, um auf die Forderungen aufmerksam zu machen. Der Warnstreik soll auch am Freitag andauern.

In Weimar richtete der Kommunalservice einen Notdienst ein. Nach Angaben eines Stadtsprechers konnte am Donnerstag sichergestellt werden, dass die Restmüll- und Sperrmüllabfuhr planmäßig ablief. Auch die Papierkörbe in der Stadt wurden zunächst wie geplant geleert. Nicht geleistet werden konnten die Leerung der Bioabfall- und Papierbehälter sowie die Annahme von Reststoffen auf dem Wertstoffhof. Dort wurden zum Teil Abfälle einfach abgelegt.

"Wir unterstützen die Forderung der Beschäftigten von Entsorgungsbetrieben nach einer Lohnsteigerung von 4,8 Prozent in den aktuellen Tarifrunden und stehen solidarisch an ihrer Seite", erklärten die Abgeordneten Lena Saniye Güngör und Karola Stange von der Linksfraktion im Landtag. Es müsse für faire Entlohnung und gute Arbeitsbedingungen gesorgt werden. Dazu gehörten mehr Urlaub, flexiblere Arbeitszeiten und die Angleichung der Arbeitszeit im Osten an die im Westen.

Die Gewerkschaft Verdi rief hatte von Donnerstagmorgen an Hunderte Beschäftigte in Chemnitz, Magdeburg, Erfurt und Weimar auf, zwei Tage lang die Arbeit niederzulegen. Dadurch kommt es zu Ausfällen bei der Abfall-Entsorgung.

Mit den Warnstreiks will Verdi den Druck auf die Arbeitgeber in den laufenden Verhandlungen für Beschäftigte im Öffentlichen Dienst bei den Kommunen und im Bund erhöhen. Die Gewerkschaft und der Beamtenbund dbb fordern für die bundesweit 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten ein Plus von 4,8 Prozent für ein Jahr. Löhne und Gehälter sollen dabei mindestens um 150 Euro pro Monat steigen, Azubis sollen 100 Euro mehr bekommen. Zwei Gesprächsrunden brachten kein Ergebnis. Am 22. und 23. Oktober soll weiter verhandelt werden.