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Weiter viele falsche Fuffziger: Falschgeld bleibt Problem

Fühlen, sehen, kippen: Wie man die Echtheit eines Geldscheines überprüft, wissen viele Menschen. Im Alltag entdeckt aber kaum jemand eine Fälschung. Das geschieht meist anderswo.

17.08.2019, 08:50

Magdeburg (dpa/sa) - Im ersten Halbjahr 2019 sind in Sachsen-Anhalt Euro-Falschgeldnoten in einem Gesamtwert von etwa 22 000 Euro aufgetaucht. Das teilte das Landeskriminalamt (LKA) in Magdeburg auf Anfrage mit. Die Fallzahlen seien in etwa identisch zum Vorjahreszeitraum und ließen für das Gesamtjahr ähnliche Zahlen wie 2018 erwarten. Im vergangenen Jahr war ein Gesamtschaden von rund 45 000 Euro entstanden. Etwa 920 falsche Banknoten waren festgestellt worden.

Eine Hochburg des Falschgeldes ist Sachsen-Anhalt damit aber nicht: Im vergangenen Jahr kamen laut LKA hierzulande auf 10 000 Einwohner vier Falschgeldnoten pro Jahr. Im Bundesdurchschnitt seien es sieben gewesen.

Am häufigsten wurden im ersten Halbjahr 2019 in Sachsen-Anhalt 50-Euro-Falschgeldnoten entdeckt. Sie machen dem LKA zufolge momentan 64 Prozent der sichergestellten Euro-Banknoten aus. Gefolgt von gefälschten 20-Euro-Noten. Beide zusammen machen etwa 87 Prozent der sichergestellten Fälschungen aus, hieß es.

Bei der Art der Fälschungen fallen der Polizei indes Veränderungen auf. "Grundsätzlich kann festgestellt werden, dass neben den bisher größtenteils angefallenen professionellen Druck- oder Farbkopiefälschungen verstärkt einfache Kopiefälschungen mit guten Hologrammen im Zahlungsverkehr auftauchen", erklärte ein LKA-Sprecher. "Nach bisherigen Erkenntnissen werden sie größtenteils im Ausland hergestellt und unter anderem über das Darknet vertrieben." Diese Fälschungen seien bei näherer Betrachtung anhand der verbesserten Sicherheitsmerkmale aber gut zu erkennen.

Das meiste Falschgeld wird laut den Ermittlern von professionellen Bargeldakteuren entdeckt. Dazu gehören die Filiale der Deutschen Bundesbank in Magdeburg und der Geld- und Werttransport-Dienstleister Prosegur in Halberstadt. "Dort wird der überwiegende Teil des Falschgeldes durch den Zählprozess entdeckt. In den Geschäften wird nur ein geringer Teil des Falschgeldes festgestellt", hieß es aus dem LKA weiter.

Gefälscht werden nach wie vor nicht nur Scheine. Im ersten Halbjahr wurden in Sachsen-Anhalt auch rund 300 falsche Euro-Münzen entdeckt. Das machte einen Schaden von rund 600 Euro aus. Im kompletten Vorjahr waren es rund 1200 Euro. Die Fälschungen seien zu 89 Prozent bei den Zwei-Euro-Münzen aufgetreten. Ein-Euro-Münzen machten nur acht Prozent aus, 50-Cent-Münzen nur noch drei Prozent.

Infos der Bundesbank zu Falschgeld