Weniger antisemitische Straftaten gemeldet
Berlin/Magdeburg (dpa/sa) - Anders als im Bundestrend hat die Zahl der gemeldeten antisemitischen Straftaten in Sachsen-Anhalt abgenommen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum sank sie von 37 auf 27, wie aus der Antwort der Bundesregierung auf die quartalsweise Abfrage der Linken-Abgeordneten Petra Pau hervorgeht. Die Zahlen sind vorläufig, weil noch Taten nachgemeldet werden könnten. Im Gesamtjahr 2017 wurden in Sachsen-Anhalt 66 antisemitische Straftaten registriert.
Bundesweit hat die Zahl der gemeldeten Straftaten dagegen deutlich zugenommen. Sie stieg im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 362 auf 401 - ein Anstieg um 10,7 Prozent. Der Anstieg ist maßgeblich durch eine Zunahme in der mit Abstand größten Untergruppe verursacht, der rechts motivierten Täter. Sie verübten 349 Taten (erstes Halbjahr 2017: 334). Aber auch in allen anderen Untergruppen wuchs die Zahl der antisemitischen Taten: bei links motivierten Tätern (6) ebenso wie bei solchen mit ausländischer Ideologie (12) und religiöser Ideologie (9).