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Weniger Firmen- und mehr Privatinsolvenzen in Sachsen-Anhalt

In Sachsen Anhalt sind in diesem Jahr weniger Firmen in die Zahlungsunfähigkeit gerutscht als noch vor einem Jahr. Im bundesweiten Vergleich steht das Land dennoch nicht gut da.

10.12.2019, 10:06

Frankfurt/M./Magdeburg (dpa/sa) - Die Zahl der Firmeninsolvenzen in Sachsen-Anhalt ist zurückgegangen. Das geht aus der jährlichen Schätzung der Wirtschaftsauskunftei Creditreform hervor, die am Dienstag in Frankfurt am Main vorgestellt wurde. Demnach meldeten in diesem Jahr 450 Unternehmen Insolvenz an, 6,3 Prozent weniger als 2018. Die Insolvenzquote, die Zahl der Pleiten pro 10 000 Unternehmen, sank von 75 auf 69. Die Zahl der privaten Insolvenzen in Sachsen-Anhalt stieg dagegen um 6,9 Prozent auf 2480.

Trotz des Rückgangs bleibt Sachsen-Anhalt das ostdeutsche Flächenland mit der höchsten Insolvenzquote. Im Vergleich aller Bundesländer landete Sachsen-Anhalt auf Rang elf. In Sachsen (49 von 10 000 Unternehmen), Mecklenburg-Vorpommern (49) und Brandenburg (42) lag die Quote deutlich darunter. Thüringen hatte mit 33 Firmeninsolvenzen pro 10 000 Unternehmen die geringste Quote aller Bundesländer. Am höchsten lag sie mit 92 in Berlin.

Bundesweit stagnierten die Unternehmensinsolvenzen 2019 nach jahrelangem Rückgang. 19 400 Unternehmen meldeten demnach Insolvenz an, zehn mehr waren es im Jahr 2018. Der dadurch entstandene Schaden lag mit 23,5 Milliarden Euro allerdings 3,4 Milliarden Euro über dem Vorjahreswert. Die Experten begründeten das mit mehreren großen Insolvenzen, etwa beim Reiseveranstalter Thomas Cook. Zu den Großinsolvenzen in Sachsen-Anhalt 2019 zählt der Bericht auch die der Burgenlandklinikum GmbH. Allein dort waren 1500 Mitarbeiter betroffen.