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Willingmann: Universitätsklinikum Magdeburg fehlt Bauplanung

Unikliniken stehen für Spitzenmedizin, auf die viele Patienten setzen. Es fehlt aber auch Geld für Investitionen. Die Klinik in Magdeburg hat nun eine Station geschlossen. Daran wird nun Kritik laut, Verantwortlichkeiten werden benannt.

21.05.2019, 16:35

Magdeburg (dpa/sa) - Dem wegen der Schließung der Krebsstation in die Schlagzeilen geratenen Universitäts-Klinikum Magdeburg fehlt aus Sicht des Aufsichtsrats eine belastbare Bauplanung. Ein solcher Masterplan Bau sei die unverzichtbare Voraussetzung für Investitionsentscheidungen, sagte der Wissenschaftsminister und Aufsichtsratsvorsitzende Armin Willingmann (SPD) am Dienstag in Magdeburg.

Das Uniklinikum müsse bis Ende August eine Planung vorlegen. Dann könne schrittweise der Investitionsstau aufgelöst werden. Auch eine bislang ausstehende Medizinstrategie zu den geplanten Schwerpunkten müsse unter dem neuen ärztlichen Direktor noch vorgelegt werden.

Das Magdeburger Universitätsklinikum hat Anfang des Monats seine Krebsstation mit 26 Betten geschlossen, weil die Sicherheit für Mitarbeiter und Patienten nicht mehr zu gewährleisten gewesen sei. Im Fokus stehen etwa schlechte Hygiene und unzureichender Brandschutz. Ein Notbetrieb mit mehreren Betten sei in einem anderen Gebäude eingerichtet worden. Klinikdirektor Hans-Jochen Heinze, der im März den Dienst angetreten hatte, hatte auch den massiven Investitionsstau als Hintergrund angeführt.

Willingmann wie auch Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) warnten davor, den guten Ruf der Universitätsmedizin zu beschädigen. Es sei über die vergangenen Jahre zwar ein Investitionsstau entstanden. "Es entsteht ein Zerrbild, wenn suggeriert wird, das Land kümmere sich nicht um seine Universitätsklinika." Es liefen in Magdeburg große Baumaßnahmen im Umfang von rund 144 Millionen Euro, so entstehe etwa ein Herzzentrum für mehr als 100 Millionen Euro und eine neue Hautklinik für 15 Millionen Euro.

Sozialministerin Grimm-Benne sagte: "Ich finde das grob fahrlässig, was da passiert, weil ich der Auffassung bin, dass man dem Universitätsklinikum mit einem solchen Vorgehen schadet." Es habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für Leib und Leben von Menschen bestanden. Willingmann sagte, die bei den Patienten entstandene Verunsicherung hätte vermieden werden sollen.

Die Aufsichtsratsmitglieder sagten, sie seien über die Schließung der Station aus der Zeitung informiert worden. Die "Magdeburger Volksstimme" berichtete. Der Landtag will sich an diesem Freitag mit dem Thema befassen.

Pressemitteilung der CDU-Fraktion zur Uniklinik Magdeburg