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Kleingedrucktes lesen Weiderisiko: Welche Versicherungen Pferdehalter brauchen

Beim Reiten kann aus Leidenschaft schnell Leid werden - zum Beispiel, wenn es zu einem Unfall kommt. Halter sollten für diese Fälle abgesichert sein. Ein Haftpflichtschutz reicht nicht unbedingt aus.

18.04.2017, 03:15
Brechen Pferde von der Koppel aus, können sie einigen Schaden anrichten. Halter sollten sich gegen dieses sogenannte Weiderisiko absichern. Foto: Henning Kaiser/dpa
Brechen Pferde von der Koppel aus, können sie einigen Schaden anrichten. Halter sollten sich gegen dieses sogenannte Weiderisiko absichern. Foto: Henning Kaiser/dpa dpa-tmn

Henstedt-Ulzburg (dpa/tmn) - Der Markt für Tierversicherung bei Pferden ist recht übersichtlich. Es gibt nur ein paar Anbieter mit wenigen Tarifen. Doch auch bei geringer Auswahl gibt es genug Fallstricke im Kleingedruckten.

Welche Versicherung brauchen Pferdehalter unbedingt?

"Unverzichtbar ist die separate Tierhaftpflichtversicherung", sagt Bianca Boss vom Bund der Versicherten (BdV). Anders als Katzen sind Pferde nicht über eine bereits vorhandene Privathaftpflicht abgesichert. Der spezielle Schutz deckt Schäden ab, die das Pferd bei anderen anrichtet. Laut BdV müssen Pferdebesitzer mit Kosten von 100 bis 150 Euro pro Jahr für diese Versicherung rechnen.

Was ist bei der speziellen Haftpflicht zu berücksichtigen?

"Wichtig ist, auf eine ausreichend hohe Versicherungssumme zu achten", sagt Boss. Der BdV empfiehlt mindestens fünf Millionen Euro pauschal und eine Selbstbeteiligung, die 150 Euro nicht überschreitet. Vermietet ein Besitzer sein Pferd über eine Reitbeteiligung, sollten auch alle anderen Reiter in der Versicherung berücksichtigt werden. Nach Einschätzung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung sollte ein sogenanntes Weiderisiko eingeschlossen sein. Damit ist etwa der Fall abgesichert, wenn ein Pferd aus seiner Weide ausbricht und einen Unfall verursacht.

Wie ratsam sind Versicherungen für die Gesundheit des Pferdes?

Für Pferde können eine Tierkrankenvollversicherung und eine Police für Operationskosten sinnvoll sein. Denn die Behandlung von Pferden ist häufig mit hohen Kosten verbunden. Allerdings rät die Boss dazu, die Konditionen genau zu studieren. "Man muss sich fragen 'Was ist mir das Pferd wert, ab wann würde mich die Behandlung finanziell ruinieren?'", erklärt die Expertin. Nach Angaben der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen kann es sogar günstiger sein, monatlich selbst einige Euro für einen Notfall beiseite zu legen.

Welche Versicherungen können noch sinnvoll sein?

Die Tierhaftpflichtversicherung kann um ein sogenanntes privates Tierhüterrisiko ergänzt werden. "Damit können Halter Bekannte absichern, die im Urlaub auf das Pferd aufpassen", erklärt Boss. Wer sein Pferd mit einem Anhänger transportiert, könne einen Vollkaskoschutz für den Hänger abschließen. Dann sind Schäden versichert, die das Pferd an dem Anhänger anrichtet. Von einem speziellen Diebstahlschutz oder einer Lebensversicherung für die Tiere rät die Boss ab. Beides sei nur bei teuren Rasse- und Rennpferden sinnvoll.

Bund der Versicherten über Tierversicherungen