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  7. Leipzig gegen FCM: Auffällige Szenen nach Todesfall

ein eigenartiger abend Auffällige Szenen bei Leipzig gegen Magdeburg nach Todesfall 

Was sich am Dienstag im Zusammenhang mit dem Tod eines FCM-Anhängers in Leipzig ereignete, lässt sich schwer greifen. Sportlich machte es der Club zu Gast bei einem deutschen Spitzenteam ordentlich. 

Von Yannik Sammert Aktualisiert: 03.12.2025, 00:36
Die Fans des 1. FC Magdeburg hatten zahlreiche pyrotechnische Gegenstände mitgebracht.
Die Fans des 1. FC Magdeburg hatten zahlreiche pyrotechnische Gegenstände mitgebracht. (Foto: Imago Images/Björn Reinhardt)

Leipzig - Dass Tore und Siege letztlich unwichtig sind, zeigte sich am Dienstagabend auf eine sehr traurige Weise. Wie der Stadionsprecher von RB Leipzig Anfang der zweiten Halbzeit im Pokal-Achtelfinale mitteilte, ist ein Anhänger des 1. FC Magdeburg im Krankenhaus verstorben. Vor der Partie war er in der Arena reanimiert worden.

In diesem Zusammenhang ereigneten sich im Stadion auffällige Szenen. Denn die zigtausenden FCM-Anhänger unterstützten ihre Mannschaft extrem laut und fielen dabei mit Schießen von Feuerwerkraketen negativ auf. Nur die Heimfans schwiegen aus Mitgefühl. Womöglich hatten die Magdeburger Anhänger von dem tragischen Vorfall nichts mitbekommen.

FCM trat wie angekündigt mutig auf 

Sportlich verpassten die Elbestädter indes die Sensation und die 1,7 Millionen Euro Prämie zumindest achtungsvoll. Letztlich setzte sich beim 3:1 (2:1) die Qualität des Erstliga-Spitzenteam durch.

Das FCM-Trainerduo Petrik Sander und Pascal Ibold nahm im Vergleich zum 3:0 im jüngsten Zweitliga-Duell gegen den 1. FC Nürnberg nur eine Veränderung der Startelf vor: Außenstürmer Noah Pesch rückte für Philipp Hercher in die Startelf. Leipzig-Coach Ole Werner baute gegenüber dem 0:0 in Mönchengladbach dreifach um.

„Es wird für uns darum gehen, wirklich eine Topleistung zu bringen“, sagte der RB-Trainer vor der Partie und lobte den FCM für seine Spielstärke. Und die zeigte Blau-Weiß auch, hatte sogar viel mehr den Ball als RB. FCM-Schienenspieler Alexander Nollenberger gehörte mit einem Schuss aus spitzem Winkel die erste Chance (7.).

Problem das Nutzen von Chancen

Nur vier Minuten später jubelten die Gäste über die Führung. Silas Gnaka verwandelte nach einem Foul an Falko Michel den Elfmeter sicher. Danach fand der Favorit besser ins Spiel und glich in Minute 19 aus: Mit einem Schuss aus der Distanz zeigte Antonio Nusa sein Können. Doch die Gäste ließen sich nicht verunsichern.

Es folgten gute Offensivszenen auf beiden Seiten, bevor Leipzig die Partie durch Torjäger Christopher Baumgartner drehte (29.). Nachdem Michel in der Anfangsphase den Elfer rausgeholt hatte, sah er bei beiden Gegentoren unglücklich aus – beim ersten rutschte er weg, beim zweiten unterlief ihm ein Fehler.

Mit ihrer Effizienz vor dem FCM-Gehäuse stellten die Hausherren eine typische Fähigkeit von Spitzenteams unter Beweis: Kaltschnäuzigkeit vor dem Kasten. Die an sich überzeugenden Elbestädter ließ dagegen zu viele Gelegenheiten liegen. „Wir müssen die Qualität von Leipzig sehen“, meinte Magdeburgs Sportchef Otmar Schork bei „Sky“ in der Halbzeit und befand auch: „Das Problem ist einfach das Nutzen von Chancen.

Donnerstag Jahreshauptversammlung, Sonntag bei formstarken Berlinern

Nach dem Seitenwechsel war es ein anderes Spiel. RB agierte nun deutlich verbessert – und beim Tor zum 3:1 brillant: Nach einer klasse Kombination erzielte Goalgetter Baumgartner seinen zweiten Treffer (54.). Danach blieb das Heimteam bestimmend, bevor der FCM in den letzten 20 Minuten wieder häufiger vorne auftauchte. Das Zweitliga-Schlusslicht konnte trotz der ausbleibenden Sensation erhobenen Hauptes nach Hause fahren.

Wie viel für einen Sieg der Elbestädter hätte zusammenkommen müssen, unterstreicht auch ein Fakt: Acht Jahre lang hat RB kein Pokalspiel in der heimischen Arena verloren, mit gestern gelangen 13 Siege in dem Zeitraum. Magdeburg kann dennoch Positives aus der Partie ziehen, bei einem Topteam halbwegs mitgehalten zu haben.

Nach der Pokalpartie steht für den FCM am Donnerstag die nächste Veranstaltung an – in Halle zwei auf dem Magdeburger Messegelände. Um 18 Uhr beginnt die Jahreshauptversammlung des Clubs. Am Sonntag (13.30 Uhr) wollen die Blau-Weißen im Liga-Abstiegskampf bei Pokal-Viertelfinalist Hertha BSC wieder was Zählbares holen. Doch zunächst müssen alle Beteiligten den Abend in Leipzig verarbeiten.