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Handball, Sachsen-Anhalt-Liga SG Spergau - HV Wernigerode 27:14 (12:8) / Nur sechs HVW-Treffer in zweiter Halbzeit 14 Tore in 60 Minuten - Wernigeröder Offensivabteilung erwischt schwarzen Tag

11.02.2013, 01:22

Auch das zweite Auswärtsspiel der Rückrunde hat der HV Wernigerode verloren. Ersatzgeschwächt unterlagen die Harzer Gäste bei der SG Spergau mit 14:27 (8:12).

Von Florian Bortfeldt

Spergau/Wernigerode l Weil den Harzern einige Akteure aus privaten oder beruflichen Gründen fehlten, erklärte sich Marcel Berge bereit, auszuhelfen. Für die Defensive war der Routinier eine wichtige Säule.

In der Startviertelstunde waren beide Seiten nahezu gleichauf, Spergau lag knapp vorne (4:3). Nach etwa 16 Minuten verletzte sich Wernigerodes erfolgreichster Torschütze Norman Hoffmann. Im Springen wurde er bedrängt, landete unkontrolliert und knickte dabei um. Es war seine letzte Aktion in dieser Partie. Für seine Mannschaft war es gleichzeitig ein Knackpunkt, denn fortan wurde der Rückstand größer. Mit 8:3 zogen die Spergauer davon. Zwar rückte jetzt Spielertrainer Dmitri Filippov mit in die Sieben, trotz seiner Übersicht verloren die Wernigeröder jedoch den Kontakt (4:10). Filippov war außerdem gesundheitlich geschwächt, konnte so nur begrenzt an sein Leistungslimit gehen. Acht technische Fehler des HVW waren auch zu viel, um dran zu bleiben. Beim 12:8 zur Halbzeit war diese Begegnung dennoch lange nicht verloren. Kurz zuvor musste Spergaus Weinandt nach einer Rangelei mit Berge mit Rot vom Parkett (27.). "Eine Zeitstrafe für beide hätte es auch getan", ordnete HVW-Co-Trainer Marco Götting ein.

Nach dem Seitenwechsel offenbarte Wernigerode zum Teil schwerwiegende Probleme im Angriffsspiel. Viel zu passiv wurden kaum Möglichkeiten zum erfolgreichen Torabschluss gefunden. Der Ball lief oft nur quer, einige Minuten lang blieb der Gast gänzlich ohne Treffer. Es mangelte an Ideen für erfolgbringende Auslösehandlungen. Wenn sich dann doch eine Chance ergab, ging der Ball unplatziert in Richtung Tor, so dass einige Würfe vom Spergauer Keeper pariert wurden.

Spätestens beim 20:10 für die SGS ging es aus Sicht der Gäste um Schadensbegrenzung. Über das 22:12 und 27:12 bis hin zum 27:14-Endstand klappte dies nur bedingt. Die letzten zwei Treffer gehörten immerhin den Wernigerödern.

Einziger Lichtblick im Spiel des HVW war Torwart Michael Zimmermann. Er stand 60 Minuten lang zwischen den Pfosten und zeigte einige gute Aktionen. Zudem parierte er drei der fünf Strafwürfe. Damit schraubte er seine insgesamt gute Siebenmeterquote der Saison weiter nach oben.

Mit wenigen Abstrichen zeigte auch die Abwehr vor Zimmermann eine gute Leistung. Weil im Angriff jedoch so erheblich geschlampt wurde, zahlte sich dies in Spergau nicht aus. Das Fazit von Trainer Dmitri Filippov war dann auch eindeutig: "Diese Niederlage ist klar unserer Offensivschwäche geschuldet, wir haben einfach kein probates Mittel gefunden."

Drei Punkte steht der HVW jetzt noch vor einem Abstiegsplatz. Will man nicht mitten rein in den "Schlamassel" rutschen, muss nächstes Wochenende ein Heimsieg her. Co-Trainer Marco Götting weiß: "Gegen Staßfurt wid sich zeigen, in welche Richtung es in den kommenden Wochen für uns geht."

HV Wernigerode: Zimmermann, Wisotzky - Hoffmann (1), Nierlein (4), Fahrtmann (3), Ahlsleben (2), Stecker (1), Karau (2), Eulenstein, Berge (1), Filippov;

Strafwürfe: SG Spergau 5/2, HVW 1/0; Zeitstrafen: SG Spergau 1 und 1x direkt Rot (27. Minute), HVW 2.