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Erfolg für Spitzensport 23 Millionen Euro mehr für DOSB - Hörmann-Kandidatur offen

Mehr Geld und ein "besseres Arbeits- und Lebensgefühl" - im olympischen Sport herrscht Hochstimmung. Und das am Tag nach dem Scheitern der Fußball-Nationalmannschaft bei der WM.

Von Martin Beils und Andreas Schirmer, dpa 28.06.2018, 12:41

Berlin (dpa) - DOSB-Präsident Alfons Hörmann war stolz und erleichtert - trotz der Blamage der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der WM in Russland. Nach langem Ringen bekommt der deutsche Spitzensport mehr Geld.

Die Erhöhung von 23 Millionen Euro, die der Haushaltsausschuss bewilligt hatte, bezeichnete Hörmann in Berlin als "nach all den Diskussionen der vergangenen Wochen wirklich erfreuliches Ergebnis". Damit steigt die Spitzensportförderung des Bundesinnenministeriums auf mehr als 193 Millionen Euro.

Eine Folge der Entscheidung: Die Fachverbände können nun auslaufende Verträge von Trainern verlängern und hauptamtliche Leiter für ihre Bundesstützpunkte einstellen. Zu Verzögerungen war es gekommen, weil sich die Regierungsbildung in Berlin über Monate hingezogen hatte. Zur weiteren Umsetzung seiner begonnenen Spitzensportreform, die unter anderem mehr Medaillen bei Olympischen Spielen zur Folge haben soll, hält Hörmann aber eine weitere Steigerung der Fördermittel für notwendig. Er sieht die dafür erforderliche Erhöhung der jährlichen Förderung "in einer Größenordnung von 100 Millionen Euro".

Nicht unter diese Summe fällt eine nach Ansicht der Sportfunktionäre dringend notwendige Verbesserung der Infrastruktur, also die Erneuerung oder der Bau von Sportplätzen, -hallen und Schwimmbädern. Hörmann sagte: "Hier liegt der Bedarf im Milliardenbereich."

Für eine unabhängige Athletenvertretung werden 225.000 Euro zur Verfügung gestellt, hieß es in einer Mitteilung der CDU. Die Förderung der Fachverbände wird um mehr als elf Millionen Euro angehoben. Zudem wurden der Stiftung Deutsche Sporthilfe 3,5 Millionen Euro für eine unmittelbare Athletenförderung in Aussicht gestellt. Sporthilfe-Chef Michael Ilgner bezeichnete diese Entscheidung als einen "Meilenstein nach 50 Jahren Sporthilfe-Förderung und einen großen Schritt, um jungen Menschen eine Leistungssportkarriere ohne gravierende Nachteile für das spätere Berufsleben zu ermöglichen".

Hörmann lobte die verbesserte Zusammenarbeit mit dem für den Sport zuständigen Bundesinnenministerium. "Das ist ein völlig neues Arbeits- und Lebensgefühl für alle, die im Sport unterwegs sind", sagte der Allgäuer. In der Vergangenheit hatte es immer wieder Spannungen zwischen dem Deutschen Olympischen Sportbund und dem Ministerium gegeben. Am Tag zuvor war Innenminister Horst Seehofer (CSU) erstmals im Sportausschuss des Bundestags aufgetreten.

Trotz der Erhöhung der Fördermittel und des laut Hörmann besseren Arbeitsklimas ließ der DOSB-Präsident weiter offen, ob er sich im Dezember zur Wahl für eine weitere Amtsperiode stellen wird. "Die nächsten vier Jahre werden kein Honigschlecken", sagte der 57-jährige Unternehmer, der seit 2013 an der Spitze des deutschen Sports steht.