Tischtennis-Kreisoberliga Saisonrückblick / Theeßen und Tucheim II steigen ab / Niveau ist gestiegen Alle Mannschaften könnten, aber niemand möchte
Burg l Ein Spitzen-Trio, zwei Kellerkinder und fünf Teams, die im Liga-Mittelfeld bereits frühzeitig im ruhigen Fahrwasser angekommen waren - auch in diesem Jahr trennte sich in der Tischtennis-Kreis- oberliga frühzeitig die Spreu vom Weizen - wenngleich das Niveau in der abgelaufenen Saison noch einmal höher war als in den vergangenen Jahren.
Mannschaften nutzen ihr Aufstiegsrecht nicht
Alle Jahre wieder sieht sich Staffelleiter Rudi Luka mit dem gleichen Problem konfrontiert: "Seit Jahren will kein Team aus der Kreisoberliga mehr das Aufstiegsrecht wahrnehmen, obwohl mindestens fünf, sechs Teams das Niveau haben, um in der Bezirksklasse zu bestehen." So verzichten viele Mannschaften auf den Aufstieg, da in der Bezirksklasse anders als auf Kreisebene sechs Spieler benötigt werden und die Spiele an den Wochenenden stattfinden. "Zudem sind auch die Strecken, die am Wochenende zu bewältigt werden müssen, einfach weiter", benennt Volker Hennig vom SV Chemie Genthin einen weiteren Grund. Auch Luka zeigt Verständnis für die Entscheidungen der Vereine: "Ich sitze da natürlich als Staffelleiter ein bisschen zwischen den Stühlen, auch wenn ich verstehen kann, dass einige Vereine aus wirtschaftlichen Gründen auf den Aufstieg verzichten."
Auch wenn Luka derzeit davon ausgeht, dass die Eintracht-Reserve ihr Aufstiegsrecht zum wiederholten Male nicht wahrnehmen wird, schließt Dieter Mestchen, Tischtennis-Abteilungsleiter beim SV Eintracht Gommern, einen Aufstieg zumindest nicht kategorisch aus: "Neben den jungen Spielern, die dazugekommen sind, gibt es auch ein paar Rückkehrer. Jetzt müssen wir zusammen überlegen, ob es Sinn ergibt, diese Spieler in der Bezirksklasse antreten zu lassen." Dabei besäßen alle Spieler der Eintracht-Reserve sogar das Niveau, um bei der ersten Vertretung mitzuspielen. "Aber bei vielen gehen die familiären Verpflichtungen, was absolut verständlich ist, am Wochenende nun einmal vor", so Mestchen.
"Natürlich wären wir gern Erster geworden, aber Gommern war uns vor allem im Rückspiel klar überlegen."
So gipfelte die Saison zwar nicht unbedingt in einem packenden Aufstiegsrennen, aber über den Kreismeistertitel hätten sich auch die Genthiner nicht beschwert: "Natürlich wären wir gern Erster geworden, aber Gommern war uns vor allem im Rückspiel klar überlegen und hat deshalb verdient gewonnen", so Hennig. Erkämpften er und seine Teamkollegen in der Hinrunde noch ein 7:7-Unentschieden im Spitzenspiel, setzte sich die Eintracht im Rückspiel "auch aufgrund der besseren Tagesform" mit 8:3 durch.
Komplettiert wurde das Spitzentrio in dieser Saison durch den SV Traktor Tucheim II. Im vergangenen Jahr noch Vize-Kreismeister, mussten die Tucheimer den "Chemikern" in diesem Jahr den Vortritt lassen. "Für uns war es fast wichtiger, das Duell im Altkreis Genthin gegen die Tucheimer gewonnen zu haben", merkte Hennig schmunzelnd an.
Abstiegskandidaten stehen frühzeitig fest
Von einem Podestplatz konnte die dritte Mannschaft der Tucheimer, am Ende Tabellenletzter, und der SV Theeßen nur träumen. So teilten sich beide Absteiger fast schon solidarisch die Punkte. Während die Tucheimer im Hinspiel mit 8:5 die Oberhand behielten, setzten sich die 85er in der Rückrunde mit 8:3 durch. "Wir sind ja vor der Saison aufgestiegen und dachten nicht, dass es so schwer wird", musste der an Position drei spielende Tucheimer Wolfgang Schüler zugeben.
Mit sieben Punkten mehr auf der Habenseite landete der RC Lostau hinter dem DJK Biederitz VI auf Rang acht, gab in Sachen Spieler-Rangliste jedoch den Ton an. So sicherte sich Andreas Olschowsky, die Nummer eins der Lostauer, vor Enrico Heise aus Gommern mit 36:6-Siegen den Spitzenplatz in der Einzelwertung. Auch Friedo Epler vom Burger BC, Führender der Spieler-Rangliste in der vergangenen Saison, spielte mit 37:9 erneut eine starke Saison. Er und seine Teamkollegen profitierten von einem Fehler der Möseraner, die mit Axel Ludwig beim 8:2-Erfolg gegen Kade/Karow einen Spieler aufstellten, der zuvor in fünf Partien nicht zum Einsatz kam. So wurde das Spiel mit 8:0 für den SC gewertet und den Möseranern zwei Zähler abgezogen - zwei Punkte, die der TSG am Ende Rang vier kosteten.
Die Vermutung, dass auch die nächste Saison - ob nun mit oder ohne die Eintracht-Reserve - spannend wird, liegt zumindest nahe.