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Spendenmarathon: Boxer Hoffmann erreicht Rom Als Erinnerung bleibt mehr als nur ein Hühnerauge

Von Janette Beck 21.04.2010, 05:21

Magdeburg/Rom. Viele Wege führen nach Rom – der, den SES-Boxer Timo Hoffmann teilweise laufend an der Seite von MDR-Moderatorin Katrin Huß zurückgelegt hatte, führte von Magdeburg über Eisleben, Schweinfurt, Bozen und Verona bis in die Vatikanstadt. Die 2000 km lange Tortur, die am Ostermontag begann, endete am Montag. Um 16 Uhr erreichte das Lauf-Paar "per pedes" die Grenzen der ewigen Stadt. "Es war ein unbeschreibliches Gefühl, als wir endlich römischen Boden unter den Füßen hatten. Ich war glücklich, aber auch geschafft und froh, dass es nun endlich vorbei ist. Das Ganze war doch anstrengender als ich dachte", erklärte Hoffmann nach der Zielankunft.

Heute um 11 Uhr werden alle Teilnehmer des Spendenmarathons, darunter auch Ruder-Olympiasieger Andreas Hajek und Marathon-Legende Waldemar Chierpinski, für die Mühen der vergangenen 16 Tage mit einem besonderen Erlebnis belohnt: eine Audienz beim Papst. Dabei sollen die Spenden zugunsten von Kriegsopfern in Kenia an Benedikt XVI. übergeben werden.

Anlass für den Lauf war die Reise des Reformators Martin Luther von Wittenberg nach Rom vor 500 Jahren. Auf die Idee, diese historische Begebenheit mit einer Spendenaktion zu verbinden, kamen die Organisatoren durch Marathonläufer aus Kenia, die selbst von den Folgen der Unruhen betroffen sind.

"10 000 Euro haben wir während des Laufes gesammelt. Damit lässt sich in Kenia sicher einiges anfangen", glaubt der bekennende Christ, der auf die Audienz gespannt ist. "So wie die Reise selbst wird auch die Begegnung mit dem Papst sicher ein Leben lang in Erinnerung bleiben", vermutet Hoffmann.

Als Erinnerung nimmt der Polleber "weitaus mehr" als nur ein Hühnerauge mit. "Es gab viele schöne Eindrücke von Land und Leuten." Allerdings seinen die Vorstellungen vom Marathon doch recht blauäugig gewesen. "Ich dachte, jeden Tag eine Stunde laufen und den Rest der Strecke soweit es geht mit dem Rad zurücklegen, das kann so schlimm nicht sein. Doch nach drei Tagen hatte ich die Nase schon voll und alles tat mir weh."

Doch das Durchhaltevermögen seiner Laufpartnerin habe ihn angespornt. "Ich dachte mir, wenn die kleine Frau das schafft, dann kann ich nicht schlappmachen. Und nicht zuletzt war der Lauf das ideale Konditionstraining für meinen nächsten Kampf, der im Juni stattfinden soll", so Hoffmann, der zusammen mit Huß am Freitag bei der Riverboot-Talkshow (22 Uhr/MDR) live über seine Erlebnisse berichten wird.