Fußball-Regionalliga Volksstimme-Interview mit Philip Schubert von Germania Halberstadt "Als Kapitän muss ich jetzt Vorbild sein"
Philip Schubert kam in der Sommerpause 2011 vom HFC nach Halberstadt. Mittlerweile ist der 24-jährige Kapitän bei den Vorharzern. Im Interview sprach der gebürtige Erfurter mit Christian Meyer über seine Rolle, den Saisonstart und Unterschiede zwischen Andreas Petersen und Willi Kronhardt.
Volksstimme: Waren Sie überrascht, als der Trainer sich für Sie als Kapitän entschieden hat?
Philip Schubert: Als die Mannschaft zusammengestellt wurde, habe ich ein bisschen damit geliebäugelt. Nach der Ernennung war ich glücklich.
Volksstimme: Wie hat sich seitdem Ihre Situation innerhalb der Mannschaft geändert?
Schubert: Ich muss verantwortungsvoll mit der Rolle umgehen. Als Kapitän habe ich eine Vorbildwirkung. Ich kann mich im Training nicht hängen lassen, sondern muss jeden Tag die richtige Einstellung an den Tag legen.
Volksstimme: Wie bewerten Sie den Saisonstart Ihres neuformierten und jungen Teams?
Schubert: Wenn man den letzten Sonntag ausklammert, war es ein sehr guter Saisonstart, zumindest von den Ergebnissen her. Spielerisch haben wir noch was aufzuholen. Das ist in Ansätzen schon ordentlich, doch es steckt noch mehr Potenzial in der Mannschaft.
Volksstimme: Warum reicht es noch nicht, um ein Topteam wie RB zu bezwingen?
Schubert: Ich denke, es kann schon in dieser Saison reichen. Wir hatten am Sonntag eine miserable erste Halbzeit. Wenn du so auftrittst, holst du gegen keine Mannschaft einen Punkt. In der zweiten Halbzeit haben wir gesehen, dass wir mithalten können, haben aber das Tor nicht gemacht.
Volksstimme: Wo liegen die Unterschiede zwischen den Trainern Andreas Petersen und Willi Kronhardt?
Schubert: Jeder Trainer hat seine eigene Philosophie, deshalb ist es logisch, dass sich die Trainingsgestaltung unterscheidet. Willi Kronhardt ist ein sehr ruhiger, durchgeplanter Typ, der seine Wünsche und Kritik sehr sachlich darlegt. Andreas Petersen war mehr der Motivator, der emotionale Typ, der lautstark Ansprachen gehalten hat.
Volksstimme: Mit welchen Erwartungen gehen Sie in das Heimspiel gegen Energie Cottbus II am Sonntag?
Schubert: Wir wollen nach der Niederlage wieder drei Punkte einfahren, das sind wir den Fans, die in Leipzig waren, schuldig. Den Zuschauern, die nach dem Spiel gegen Torgelow gesagt haben, "sie haben zwar gewonnen, aber schlecht gespielt", wollen wir diesmal eine super Leistung bieten.
Volksstimme: Wie interessiert verfolgen Sie die Geschehnisse bei ihrem Ex-Verein HFC?
Schubert: Ich bin auf dem Laufenden, habe aber nicht mehr allzu viel Kontakt. Ich habe mich über den guten Saisonstart gefreut und bin fest davon überzeugt, dass sie mit dem Abstieg nichts zu tun haben werden. Auch wenn die vergangenen Wochen nicht mehr so erfolgreich waren.