Amy Marscheider sichert sich die Trophäe

Ihre große Tenniskarriere hat noch nicht wirklich begonnen und schon feiert die zehnjährige Amy Marscheider von der SG Einheit Stendal einen ganz tollen Einzelerfolg, und zwar bei einem großen Turnier in der Messestadt Leipzig.

Leipzig/Stendal (tsc/wse) l Beim 6. Offenen Drei-Länder-Cup der Tennisverbände Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen am Wochenende in Leipzig setzte sie sich in der Altersklasse U 11 überraschend die Turnierkrone auf.

Der Triumph ist umso überraschender, denn nach ihrem ersten Hallenturnier in der Vorwoche in der Nähe von Hamburg war es in der Winterrunde 2012/13 erst der zweite Turnierauftritt der altmärkischen Stützpunktspielerin. Doch wie sich die Tennismaus von Match zu Match steigerte und immer selbstbewusster ihr eigenes Spiel durchzog, war schon aller Ehren wert.

Die Vorzeichen vor dem Finaltag gegen eine bekannte Gegnerin aus Leipzig - im Vorjahr hatte Amy bei den Deutschen U9-Meisterschaften in Essen gegen sie verloren - waren alles andere als günstig. Aber irgendwie war die kleine Amy am Finaltag einige Stunden später voll und ganz bei der Sache. "Das hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet, dass sie so ein tolles Tennis spielt", lobte Mutter Kathi, zugleich der größte Tennis-Fan von Amy. Besonders ihr Kampfgeist überraschte die Zuschauer in der Tennishalle des Sächsischen Tennisverbandes. Einige Talentspäher, Trainer und Übungsleiter staunten nicht schlecht, wo die Kleine wohl herkommt. Die meisten von ihnen dachten wohl aus dem Sächsischen Tennisverband, aus den eigenen Reihen. Doch weit gefehlt. Das Turnier hat gezeigt, dass sich die Spieler und Spielerinnen aus Sachsen-Anhalt bei dem Drei-Länder-Cup längst keineswegs zu verstecken brauchen.

Junge Altmärkerin behält die Nerven

Als Amys Finalkontrahentin Cam Mi Do aus Leipzig im ersten Satz nochmals stark aufkam und auf 4:5 verkürzen konnte, behielt die amtierende Hallen-Landesmeisterin und Vize-Freiluftmeisterin Sachsen-Anhalts kühlen Kopf. Das entscheidende zehnte Spiel ging an die Altmärkerin, gleichbedeutend mit einem Break und dem Satzgewinn. Im zweiten Durchgang spielte Amy dann noch befreiter, verteilte die Bälle besser und zwang ihre Kontrahentin besonders auf der Vorhandseite zu mehr Fehlern.

Folge war ein sicherer und klarer 6:4, 6:1-Finalerfolg. Für ihren schönen Turniersieg bekam die Tennismaus einen großen Pokal, den sie kaum tragen konnte. Und selbst einige Verantwortliche des Sächsischen Tennisverbandes waren auf der Siegerehrung immer noch ein wenig verwundert, dass der Turniersieger 2012 aus Sachsen-Anhalt kommt. Ein großes Wochenende lag somit hinter dem Mädchen und schon am Montagmorgen beglückwünschte Marion Seider, Schulleiterin der Grundschule Schinne und selbst sehr Sport interessiert, die Kleine zu diesem richtig schönen Erfolg.

Nicht ganz so erfolgreich, aber um einige Turniererfahrungen reicher, war Luca Müller vom SV Germania Tangerhütte. Der Zehnjährige unterlag nach einem deutlichen Auftaktsieg (6:1, 6:0) im Viertelfinale dem späteren Finalisten des Cups,Paul Armin Albrecht (ETC Crimmitschau), mit 2:6 und 3:6. Mit seiner Gesamtleistung konnte er die Erwartungen erfüllen. Vater Ronald Müller resümierte: "Luca hat gut gespielt, aber der Gegner war sehr schnell auf dem Platz unterwegs."

Ergebnisse Amy Marscheider (U 11 weiblich)

1. Runde Freilos

Viertelfinale: Sophie Weikert (Delitzscher TC) 6:1, 6:0

Halbfinale: Lina Schwinkowski (TC BW Dresden Blasewitz) 6:2, 6:1

Finale: Cam Mi Do (TC RC Sport Leipzig) 6:4, 6:1

Ergebnisse Luca Müller (U 11 männlich)

1. Runde: Sandro Aurich (Chemie Böhlen) 6:1, 6:0

Viertelfinale: Paul Armin Albrecht (ETC Crimmitschau) 2:6, 3:6