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Handball-Verbandsliga Borne besiegt Wacker deutlich mit 29:19 (13:9) Ausgekontert und ohne echte Chance

Von Norbert Wulf 11.02.2013, 01:26

Dass es schwer werden würde gegen den Lokalrivalen, darüber waren sich die Handballer vom SV Wacker Westeregeln bewusst. Dass sie aber am Sonnabend im Verbandsliga-Derby gegen den SV Germania Borne deutlich mit 19:29 (9:13) unterliegen würden, damit hatten sie nicht gerechnet.

Egeln l Der erste Weg führte die Akteure von Borne nach Spiel- ende zu Wacker-Keeper Robin Salm. Nach seinem Wechsel im Sommer von der Germania nach Westeregeln war es gerade für ihn ein Höhepunkt der Saison. Dass er die meisten der gegnerischen Spieler kannte und so auch ihr Wurfverhalten, nützte ihm wenig. Trotzdem hatte auch Salm seinen Anteil daran, dass Wacker in Hälfte eins zum 6:7 (21.) verkürzte.

Borne erzielt zehn Minuten kein Tor - Wacker kann verkürzen

Zuvor hatte die Germania zu Beginn vorgegeben, wer Herr im Haus der Waldsporthalle in Egeln ist. Nach dem 3:2 erhöhten sie in wenigen Minuten zum 7:2 (11.) und zwangen Wacker so zur Auszeit.

Die Ansprache schien Gehör gefunden zu haben. Doch dass Borne zehn Minuten keinen Treffer erzielte, lag auch am eigenen Unvermögen. Zu wenig Bewegung und fehlende Kreativität im Angriff sowie ungenaue Abschlüsse und technische Fehler im Konterspiel brachten Wacker wieder in Schlagdistanz.

Kamen die schnellen Tempogegenstöße in Hälfte eins noch nicht zur Geltung, zwang Borne die Gäste in der zweiten Hälfte gerade damit in die Knie. Wacker-Coach Matthias Zeidler hatte im Vorfeld extra vor dem starken Konterspiel der Gastgeber gewarnt. "Unser Rückzugsverhalten hat überhaupt nicht gepasst."

Rein von der kämpferischen Einstellung wollte und konnte er seinen Spielern nichts vorwerfen. Außer, dass die Bereitschaft gerade beim Zurücklaufen gefehlt hat, bei "den Metern, die wehtun."

Borne schaltet blitzschnell um - Wacker nutzt Chancen nicht

Bei Borne dauerte es dagegen keine fünf Sekunden, ehe der Ball von einem Tor zum anderen gelangte. Bornes Keeper Dino Spiranec schaltete nach einer Parade blitzschnell, passte zum durchgestarteten Jörg Friedrich. Pass fangen und verwerten - 25:15 für Borne und noch acht Minuten zu spielen. Spätestens da war die Partie entschieden.

Dabei hätten die Grün-Weißen noch viel mehr aus den Schwächephasen der Gastgeber herausholen müssen. Doch dass "wir zu viele klaren Chancen liegen gelassen haben", war das zweite Hauptmanko, dass Zeidler seiner Mannschaft ankreidete.

Spiranec und die Außen stark - Grafenhorst beweist Nerven

Borne setzte sich bis zur Halbzeitpause wieder zum 13:8 ab. Vor allem über die beiden Außenpositionen erzeugte die Germania viel Gefahr. So war Trainer Jürgen Dawils mit dem Auftritt seiner beiden Halben Jörg Friedrich und Christian Fink sehr zufrieden. Auch Keeper Spiranec habe "in entscheidenden Phasen zwei, drei wichtige Bälle gehalten."

So zum Beispiel in Hälfte zwei, als Wacker noch einmal zum 14:17 verkürzte. An Spiranec war meist kein Vorbeikommen mehr. Einzig Gästeakteur Clemens Grafenhorst traf beständig, bis auf eine Ausnahme, von der Siebenmeterlinie.

So siegte Borne am Ende auch in der Höhe verdient, hatte bis auf zwei Phasen die Partie im Griff. Immer wenn es das Tempo anzog und mit voller Entschlossenheit zu Werke ging, hatte Wacker wenig entgegenzusetzen. "Wir wussten, dass es schwer wird, aber zweistellig zu verlieren ist bitter", so Zeidler. Auf seinem Zettel standen 14 Gegentore nach Kontern.

Positiv war der faire Umgang, bis auf eine Ausnahme, für die Dawils kein Verständnis hatte. Wackers Christian Thamm kassierte nach einem Vergehen gegen Jens Schmidt Rot. Der Übeltäter hatte eine andere Sichtweise auf die Aktion, sprach von einem normalen Foul. Es blieb der einzige Aufreger. Auch Salm konnte am Ende schon wieder lächeln.

Germania Borne: Spiranec, Kowalski - Lahne (1), Schafflik, Jens Friedrich, Hohmann (4), Fink (6), Jörg Friedrich (9), Prosowski, Scholz, S. Halfpap, Eckardt (8/1), Schmidt (1/1)

Wacker Westeregeln: Salm, Howahl - Grafenhorst (6/5), Rothe (1), Thamm (1), Deutscher, Garbaczok (3), Gorges (1), Laschke (5/1), Jakobi (2), Mack, Feldheim (1), Liebscher

Siebenmeter: Borne 3/2 - Wacker 7/6; Zeitstrafen: Borne 7 - Wacker 3; Rot: Jens Friedrich (3x2; 39:18), Jens Schmidt (3x2; 58:09) -beide Borne-, Christian Thamm (Foulspiel; 53:24) -Wacker-