Handball, Mitteldeutsche Oberliga HV Rot-Weiss Staßfurt unterliegt Staffelprimus mit 25:31 (11:16) Bad Blankenburg ist eine Nummer zu groß
Eine nicht unerwartete 25:31 (11:16)-Niederlage kassierte der HV Rot-Weiss Staßfurt im Spitzenspiel der Mitteldeutschen Oberliga gegen den seit bereits 21 Spielen ungeschlagenen Tabellenführer vom HSV Bad Blankenburg.
Staßfurt l Die Zuschauer in der gut gefüllten Paul-Merkewitz-Halle bekamen in den Anfangsminuten der Partie eine Machtdemonstration der Gäste zu sehen, die gleichwohl die absolute Überlegenheit dieser Mannschaft im Ligageschehen widerspiegelte.
Dem schnellen 0:1 durch Juraj Niznan ließen die Gastgeber prompt das 1:1 durch Oliver Jacobi folgen. Was die meisten Anwesenden nicht vermuteten, war, dass die Gäste nun Ernst machten. Dabei spielte ihnen eine viel zu hektisch und unsauber agierende Staßfurter Mannschaft zudem noch in die Karten. Freie Würfe wurden vergeben, Wurf-, Fang- und Abspielfehler begangen, während auf Seiten der Gäste hauptsächlich über Tempogegenstöße und einfache wie geradlinige Spielzüge der Abschluss gesucht und zumeist auch erfolgreich gefunden wurde. Resultat war der 1:5-Rückstand des HV nach neun Minuten.
Doch dann ein kurzes Aufflackern: Mit schnellen Pässen wurde der Druck von einer Schnittstelle zur nächsten weitergegeben. Auf Rückraumrechts nahm sich Roman Bruchno den Mut, ging in die entstandene Lücke und ließ auch dem über die ganze Partie starken Tobias Jahn im Gästetor keine Abwehrchance, erzielte das 2:5 (10.). Kurz darauf handelte sich Bruchno eine unnötige Zeitstrafe ein, als er gegen den HSV-Halben Radoslav Miller zu spät kam und diesen unglücklich - sicherlich nicht beabsichtigt - in den Schwitzkasten nahm.
Diese Steilvorlage nutzten wiederum die Gäste, um sich zum 2:8 im Tempogegenstoß abzusetzen und zeitgleich eine weitere Zwei-Minuten-Strafe gegen den HV Rot-Weiss zu ziehen. Den treuen Fans wurde sicher kurzzeitig mulmig, drohte doch schon in der Anfangsphase eine herbe Klatsche. Doch ihre Mannschaft besann sich auf eine einfache und weniger aufwendige Spielweise, die in der Folge mit zwei Toren, darunter ein Unterzahltreffer, belohnt wurde - 4:8 (12.). Die thüringischen Gäste legten zwar erneut vor, doch der HV war nun längst im Spiel angekommen.
Über die Zwischenstände 6:10 und 9:12 kämpften sich die Mannen von Coach Uwe Mäuer Tor um Tor heran und markierten durch Enrico Sonntag den 11:12-Anschlusstreffer (21.). Neben einer nun effektiveren Wurfauswahl und aufmerksameren Deckung, spielte auch Sebastian Schliwa groß auf, hielt sogar zwei Siebenmeter in der ersten Halbzeit. Dass es nicht zum Ausgleich reichte, lag an der nun größeren Unkonzentriertheit, so dass die Gäste bis zum Seitenwechsel zum 11:16 davonzogen.
In der zweiten Halbzeit erzielte zwar Bruchno den ersten Treffer, doch die Gäste ließen sich den Erfolg nicht mehr nehmen und kamen vor allem über ihr starkes Kreisspiel, wo Ivo Havel den HV-Abwehrspielern oft das Nachsehen gab, zu einfachen Toren. "Da haben wir uns zu unclever verhalten, müssen beweglicher sein, noch mehr die Ballseite gegen den Kreisläufer abdecken", so der mit der kämpferischen Leistung seiner Spieler zufriedene HV-Trainer.
Bad Blankenburg spielte längst seinen "Stiefel runter" und kam über die Zwischenstände 15:22 und 18:27 zu einem nie gefährdeten Auswärtssieg. HSV-Coach Frak Ihl zeigte sich demnach zufrieden: "Wir haben 50 Minuten das gespielt, was ich mir vorstelle. Unsere körperbetonte Deckung, die schnellen Füße in der Abwehr und unsere zweite Welle haben gut funktioniert und den Ausschlag gegeben." In die gleiche Kerbe schlug auch Mäuer: "Die Deckung der Gäste war stark. Über ihre Konter und die zweite Welle haben sie ihre Stärken deutlich umsetzen können."
HV: Tuchen, Schliwa - Sonntag (1), Frank (3), Ortmann, Bruchno (4), Retting (2), Jacobi (5), Ernst (5), Rach, Hähnl, Scholz (5/1), Praest
Siebenmeter: HV 2/1 - HSV 8/5; Zeitstrafen: HV 9 - HSV 7; Rot: Martin Müller (Bad Blankenburg) 30. Min.,Radoslav Miller (Bad Blankenburg) 3x2 Min.