Boris Benedik pulverisiert Bahnrekord

Kegel-Bundesligist SKV Rot-Weiß Zerbst behielt auch beim unterfränkischen Vertreter Bavaria Karlstadt seine weiße Weste und sorgte mit einem klaren 8:0 und 3709:3415 Kegeln für den dritten Saisonsieg.

Karlstadt l Mannschaftsleiter Timo Hoffmann forderte von seinem Team höchste Konzentration und dass auch der vermeintliche Außenseiter Karlstadt auf keinen Fall unterschätzt werden darf. So begannen der wieder genesene Marcus Gerdau und Axel Schondelmaier sofort auf höchstem Niveau.

179er Startbahn von Gerdau

Gerdau überzeugte gleich mit einer 179er Startbahn. Anschließend ließ er es etwas ruhiger angehen und musste der zuletzt längeren verletzungsbedingten Trainingspause Tribut zollen. Er siegte trotzdem deutlich mit 3:1 Satzpunkten und 611:544 Kegeln gegen Wolfgang Schwab.

Schondelmaier zeigte ein sehr ausgeglichenes Spiel gegen Dieter Weid. Folgerichtig gewann er alle vier Sätze und blieb auch auf allen Bahnen bei 150 Kegeln und mehr. Sein Gesamtergebnis von 609 Kegeln war dann für Weid mit 545 Kegeln einfach zu hoch.

Im Mitteldurchgang traf der frischgebackene Vater Torsten Reiser auf Wolfgang Weid und Matthias Weber auf Michael Burkhard. Reiser zeigte sich ebenfalls nach seiner Verletzungspause wieder auf gutem Niveau. Besonders mit einer starken zweiten Bahn von 167 Kegeln ließ er seinem Gegner keine Chance. Er schraubte sein Gesamtergebnis auf gute 611 Kegel und holte alle vier Satzpunkte. Wolfgang Weid erzielte 568 Kegel.

Matthias Weber konnte nach seinem am letzten Wochenende souveränen Heimauftritt nicht ganz an die Leistung anknüpfen. Nach gutem Start musste er besonders auf der dritten Bahn Federn lassen, wodurch sein Gegenspieler wieder näher heran kam. Auf der letzten Bahn bewies Weber schließlich sein taktisches Geschick und gewann den entscheidenden Satz zum 3:1 bei 595:584 Kegeln.

Mit einem beruhigenden Kegelvorsprung und bereits mit dem klaren 4:0 im Rücken liefen Thomas Schneider und Boris Benedik im Schlussdurchgang zu hochklassigen Ergebnissen auf. Schneider musste zunächst den ersten Satz knapp gegen Wolfgang Götz abgeben, nutzte im Folgenden die Schwächen des Gegners klar aus und holte die nächsten beiden entscheidenden Sätze und den notwendigen Kegelvorsprung. In der Endabrechnung siegte Schneider sicher mit 2,5:1,5 und 613:585 Kegeln.

Kegeln vom anderen Stern

Was Boris Benedik dann auf den Bahnen zelebrierte, war Kegelsport höchster Güte. Ohne den Anflug einer kleinsten Schwäche zeigte er Kegeln vom anderen Stern. Unter den Augen des staunenden Publikums überspielte er mit 670 Kegeln seinen eigenen Bahnrekord (659) und degradierte seinen Gegenspieler Kurt Burkhard (593), regelmäßig der beste Karlstädter auf der Heimbahn, zum Zuschauer. Benedik gewann drei der vier Sätze und präsentierte sich somit in bester Weltpokalform.

Trainer Günter Doleschel resümierte dann auch sehr zufrieden, dass "die Mannschaft auf dem richtigen Weg zum Weltpokal ist und die geschlossene Teamleistung besonders überzeugte."

Am kommenden Sonnabend erwarten die Zerbster Kegler den ESV Schweinfurt auf der Heimbahn am Schützenplatz. Dort steht der letzte Härtetest vor dem Weltpokal, der in der ersten Oktoberwoche in Augsburg ausgetragen wird, an.