1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Tischtennis: Bundesliga-Streit: Abstimmung über Wettbewerbe für Neu-Ulm

Tischtennis Bundesliga-Streit: Abstimmung über Wettbewerbe für Neu-Ulm

Das bestbesetzte Tischtennis-Team Europas spielt nach einem heftigen Streit nur in der Champions League, aber nicht in der Bundesliga. Ob das so weitergehen darf, steht am Wochenende zur Abstimmung.

Von dpa 17.11.2023, 12:01
Der ehemalige Weltranglistenerste Dimitrij Ovtcharov ist Teil des Superteams des TTC Neu-Ulm.
Der ehemalige Weltranglistenerste Dimitrij Ovtcharov ist Teil des Superteams des TTC Neu-Ulm. Joaquim Ferreira/dpa

Neu-Ulm - Der TTC Neu-Ulm mit dem deutschen Tischtennis-Star Dimitrij Ovtcharov sorgt in dieser Saison für eine Besonderheit im europäischen Spitzensport.

Am Donnerstagabend startete das prominent besetzte Team mit einem 3:0-Sieg bei HB Ostrov in Tschechien in die neue Champions-League-Saison. Aus der Tischtennis-Bundesliga sowie allen anderen deutschen Ligen hatte sich der Club bereits vor knapp sieben Monaten nach einem heftigen Streit mit dem Dachverband TTBL sowie mit dem deutschen Meister Borussia Düsseldorf zurückgezogen.

An diesem Wochenende will der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) entscheiden, ob dieses spezielle Modell auch in Zukunft noch erlaubt ist oder ob die Neu-Ulmer ihren Spielbetrieb nach dieser Saison komplett einstellen müssen. Beim DTTB-Bundestag in Frankfurt am Main steht ein Antrag zur Abstimmung, dass der deutsche Verband einen Club ab der Saison 2024/25 nur noch dann für einen internationalen Wettbewerb melden darf, wenn er auch in einer nationalen Liga spielt.

„Jetzt spielen wir Champions League, solange wir das noch dürfen“, sagte der Neu-Ulmer Clubboss Florian Ebner dem Fachportal „myTischtennis.de“.

Eskalation nach Niederlage

Der Medienunternehmer stellte im vergangenen Jahr mit dem früheren Weltranglistenersten Ovtcharov, dem Schweden Truls Möregardh (WM-Zweiter 2021) sowie dem Taiwaner Lin Yun-Ju (Sieger des WTT-Turniers in Frankfurt) das wohl bestbesetzte Team Europas zusammen. Die Neu-Ulmer gewannen im Januar den deutschen Pokal und verloren im Februar nur knapp das Champions-League-Halbfinale gegen Düsseldorf. Danach eskalierte der Streit.

Die Tischtennis-Bundesliga (TTBL) verurteile Möregardh und Lin jeweils zu einer Geldstrafe und einer Zehn-Spiele-Sperre für die neue Saison 2023/24, weil beide im Januar auch für Clubs in Schweden (Möregardh) und Japan (Lin) angetreten waren. Die Neu-Ulmer legten dagegen Protest ein und warfen dem Rekordmeister Düsseldorf vor, das harte Urteil mit beeinflusst zu haben. Im August erklärte ein Schiedsgericht zumindest die Sperren für beide Spieler für unzulässig. Der Bundesliga-Rückzug des TTC war aber bereits im Februar und die Zulassung für die neue Champions-League-Saison bereits im März erfolgt.

„Wir sind hochgradig ambitioniert und wollen die Champions League dieses Jahr unbedingt gewinnen“, sagte Ebner. Das erste Heimspiel findet am Sonntagabend wieder gegen den tschechischen Club Ostrov statt (19.00 Uhr/Sportdeutschland.tv).