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Nominierung Countdown läuft: 28-Mann-Kader für Handball-WM steht

Bundestrainer Prokop hat sein erweitertes Team für die Handball-WM in Deutschland und Dänemark benannt. Der zuletzt glänzend aufgelegte "Mimi" Kraus fehlt. Dafür ist Torwart-Oldie Bitter wieder dabei. Auf ein Talent verzichtet Prokop dagegen etwas überraschend.

Von Franko Koitzsch, dpa 10.12.2018, 12:35

Rostock (dpa) - Der Countdown für die Heim-WM der deutschen Handballer läuft - aber ohne den früheren Weltmeister Michael Kraus.

Bundestrainer Christian Prokop hat sein vorläufiges Aufgebot für das Turnier im Januar bekanntgegeben und verzichtet auf ein Comeback des 35 Jahre alten Spielmachers des TVB Stuttgart. Der Name des Weltmeisters von 2007 steht nicht auf der Liste mit den 28 Spielern, aus denen Prokop bis zum WM-Eröffungsspiel am 10. Januar in Berlin seine 16 Akteure für das Turnier auswählen muss. Überraschend kommt die Nicht-Berücksichtigung von Kraus aber nicht.

"Er hat starke Leistungen gebracht und hat uns die Entscheidung schwergemacht", gestand Prokop. Aber Kraus ist derzeit ohnehin an der rechten Hand verletzt und wahrscheinlich erst um die Weihnachtstage wieder fit. Außerdem hatte der Bundestrainer schon zuvor betont, dass er trotz Kraus' zuletzt überzeugender Auftritte in der Liga eher anderen Akteuren wie etwa Fabian Böhm, Paul Drux oder dem Zweitliga-Spieler Martin Strobel auf der Rückraumposition vertraue. In Torhüter Johannes Bitter schaffte dagegen ein anderer Weltmeister von 2007 den Sprung ins vorläufige Aufgebot.

"Die Telefonate waren nicht mit allen positiv", berichtete Prokop in Rostock über die Gespräche mit jenen Spielern, die sich Hoffnungen auf eine Berücksichtigung im erweiterten Kader machten, letztlich aber Absagen hinnehmen mussten. Überraschend ist beispielsweise der 21-jährige Marian Michalczik nicht mal im erweiterten Aufgebot. Stattdessen berief Prokop fünf Kreisläufer. Ein Grundgerüst des finalen WM-Kaders hat der 39-Jährige aber schon im Kopf. Ein Hinweis darauf sind die 17 Spieler, die für das erste WM-Testspiel am Mittwoch (19.00 Uhr) in Rostock gegen Polen nominiert wurden.

Der zuletzt verletzte Drux von den Füchsen Berlin stieß am Montag noch zu den ursprünglich 16 nominierten Akteuren. "Paul Drux nehmen wir hinzu, nachdem er sein Comeback im letzten Liga-Spiel gegeben hat", sagte Prokop. Drux hatte wegen einer Fuß-Operation zuvor zweieinhalb Monate aussetzen müssen.

Der in Rostock zusammengezogene Kader habe "einen kleinen Vorsprung gegenüber den anderen" aus dem 28er-Kader, sagte Prokop. Am Kreis hat der seit anderthalb Jahren tätige Bundestrainer die geringsten Auswahlprobleme: Hier sind Patrick Wiencek und Hendrik Peker vom THW Kiel sowie Jannik Kohlbacher von den Rhein-Neckar Löwen erste Wahl. "In der Abwehr bin ich sehr zufrieden", sagte Prokop.

Weil Kapitän Uwe Gensheimer von seinem Verein Paris St. Germain für das Testspiel am Mittwoch nicht abgestellt wird, nominierte Prokop gegen Polen als zweiten Linksaußen Marcel Schiller von Frisch Auf Göppingen hinter dem Magdeburger Matthias Musche. Das Spiel gegen den früheren Vizeweltmeister Polen schließt für die deutsche Nationalmannschaft das Länderspieljahr 2018 ab. Es geht aber nahtlos weiter. Denn der WM-Feinschliff wird schon mit dem nächsten Lehrgang am 28. Dezember in Barsinghausen fortgesetzt. Es schließen sich Testspiele gegen Tschechien am 4. Januar in Hannover und gegen Argentinien am 6. Januar in Kiel an.

Ihr WM-Eröffnungsspiel bestreitet die DHB-Auswahl am 10. Januar in der Berliner Mercedes-Benz-Arena gegen ein gesamtkoreanisches Team. Die weiteren WM-Gegner in der Vorrunde sind Brasilien (12. Januar), Russland (14. Januar), Frankreich (15. Januar) und Serbien (17. Januar). "Wir müssen jetzt als Team weiter zusammenwachsen", forderte Prokop und gab zu: "Die Vorfreude steigt. Das Feeling wird immer kribbliger."

Das vorläufige DHB-Aufgebot:

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