1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Czaika zieht zufrieden Bilanz, Volkmar frühzeitig genervt

Fußball-Landesklasse: Saisonbilanz des TuS 1860 Neustadt und SV Germania Olvenstedt Czaika zieht zufrieden Bilanz, Volkmar frühzeitig genervt

Von Maik Hoffmann 21.07.2010, 14:53

TuS 1860 Neustadt als Rangvierter (43 Punkte) und Germania Olvenstedt (41) als Siebter waren hinter Staffelsieger SV Fortuna Magdeburg beste Vertreter in der Fußball-Landesklasse, Staffel 2.

Magdeburg. Sichtlich zufrieden, lautet das Fazit von TuS-Trainer Manfred Czaika: "Wir haben eine gute Saison gespielt. Davon war im Vorfeld nur bedingt auszugehen, denn die Mannschaft musste ja die Abgänge mehrerer Leistungsträger kompensieren. Wir hatten während der kompletten Runde nichts mit dem Abstiegskampf zu tun, sondern konnten uns Schritt für Schritt in der Tabelle hocharbeiten."

Nach Meinung von Czaika hat nicht nur die Mannschaft, sondern auch der gesamte Verein einen Schritt nach vorn gemacht. Und somit verlässt der Coach mit einem guten Gewissen den Platz an der Seitenlinie, bleibt den Neustädtern jedoch in anderer Funktion erhalten. Thomas Wilke, zuletzt beim Zweitplatzierten Eintracht Gommern Chefcoach, wird für Czaika übernehmen.

Und erhält eine intakte Mannschaft, die für die ein oder andere positive Überraschung sorgen konnte. Czaika selbst hält das Auswärtsspiel beim MSV Börde II für die wichtigste Begegnung der abgelaufenen Spielzeit. "Bei einer Niederlage hätten uns die Stadtfelder überholt, doch durch den 3:1-Erfolg konnten wir uns weiter im vorderen Mittelfeld platzieren."

Mit 15 Treffern hatte vor allem Michel Dolke einen großen Anteil am Erfolg. Der Mittelfeldspieler lief, genau wie Torhüter René Ryll, in 29 Partien auf und verdiente sich dabei häufig Bestnoten. Doch das größte Kompliment von Czaika erhält Ryll: "Der Junge hat wirklich einen großen Schritt in seiner Entwicklung getan. An ihm konnten sich die Mitspieler immer aufrichten und es war oft der Fall, dass er uns mit seinen Paraden im Spiel gehalten hat."

Weitere Spieler möchte Czaika nicht herauspicken, sondern betont den guten Mannschaftsgeist, der den Erfolg ermöglicht hat. "Sicherlich haben die Spieler aus der zweiten Reihe noch Steigerungsmöglichkeiten, doch insgesamt gesehen können wir sehr zufrieden sein."

Außerdem gelang es erneut, Talente aus dem Jugendbereich frühzeitig an die erste Mannschaft heranzuführen. Mit Oliver Busse, Felix Schaffranke und Martin Schmelzer wurden junge Leute eingebaut und enttäuschten keinesfalls. Busse gelang sogar bereits der erste Treffer beim 3:3 gegen den TSV Völpke am 28. Spieltag. Man darf gespannt sein, wie die weitere Entwicklung der Talente und der gesamten Mannschaft auch unter dem neuen Coach Wilke weitergehen wird.

Bereits frühzeitig war klar, dass das gesteckte Ziel Aufstieg für Germania Olvenstedt nicht zu erreichen war. Nicht konstant genug präsentierten sich die Randmagdeburger, die letztlich erst am vorletzten Spieltag durch ein 1:1 zu Hause gegen Germania Wulferstedt die Klasse endgültig sichern konnten.

Die Gründe für das Verpassen des hochgesteckten Vorhabens sieht Trainer Torsten Volkmar vor allem in der ersten Saisonhälfte. "Da hat oftmals die Einstellung nicht gestimmt, was prompt bestraft wurde. Und im gesamten Saisonverlauf hatten wir mit, gelinde gesagt, unglücklichen Schiedsrichterentscheidungen zu kämpfen, welche die Mannschaft oftmals um den Lohn der Mühen gebracht hat." Mitte der Rückrunde zog Volkmar für sich die Konsequenzen und benachrichtigte die Mannschaft, dass er nach der Spielzeit das Traineramt abgeben würde. "Ich wollte jedoch bis zum Saisonende alles für die Mannschaft geben. Dies hat das Team angenommen und trotz des zeitweisen Abrutschens in die Abstiegszone ordentliche Leistungen gebracht. Wir haben uns nicht hängen gelassen, sondern die Runde diszipliniert zu Ende gespielt."

In der Offensive war wieder einmal Andreas Bode das Maß aller Dinge. Mit 21 Treffern führte der Goalgetter wiederum die interne Torschützenliste mit weitem Abstand an. Doch vor allem in der zweiten Halbserie fehlte dem Stürmer oftmals die Konzentration vor dem gegnerischen Tor. Nur fünf Treffer wollten nach der langen Winterpause gelingen. Dazu meint Volkmar: "An-dreas war beruflich stark angespannt, konnte wenig trainieren, stellte sich aber vorbildlich in den Dienst der Mannschaft." Dafür machte ein anderer Spieler auf sich aufmerksam.Robert Puchowka, der eine klasse Saison gespielt hat. Volkmar: "Zusammen mit Thomas Zabel hat Robert das größte Potenzial auf den zentralen Positionen."

Selten überzeugten die Germanen, zeigten im Spiel oft zwei völlig unterschiedliche Gesichter. So gegen Zerbst, als man zur Pause 1:5 hinten lag, kurz nach Wiederanpfiff sogar das 1:6 kassierte. Am Ende der Partie hieß es 5:6.