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Der Fußball gerät zur Nebensache

10.05.2013, 01:18

Fußball l Darlingerode/Atzendorf (nwu) Es gibt wichtigere Dinge im Leben als Fußball. Diese Erkenntnis bekamen die Aktiven und Verantwortlichen der ZLG Atzendorf am Mittwochabend noch einmal deutlich vor Augen geführt. Beim 2:2 (0:0)-Remis gegen den SV Darlingerode/Drübeck in der Landesklasse, Staffel III, musste Marcel Sündermann mit Verdacht auf Gehirnerschütterung bereits früh vom Platz und zur Untersuchung ins Krankenhaus nach Wernigerode. Nach der Partie gab es Entwarnung - sein Team konnte ihn für die Rückfahrt wieder mitnehmen. Im Bus wich dann die Enttäuschung über den Ausgleich in letzter Minute der Freude über die Rückkehr von Sündermann.

Tief stehende Sonne führt zum schlimmen Zusammenprall

Den 75 Zuschauern am Sportplatz in Darlingerode stockte der Atem, als nach 17 Minuten Sündermann und Phillip Voigtländer mit den Köpfen zusammenstießen. Ersterer hatte seinen Teamkollegen aufgrund der tief stehenden Sonne nicht gesehen, wurde voll an der Schläfe getroffen. "Er war auch kurz bewusstlos", berichtete Bernhard Knoll aus dem ZLG-Trainergespann mit Steffen Grohe. Zwar war Sündermann schnell wieder ansprechbar, aber noch nicht zu 100 Prozent wieder hergestellt. Vorsichtshalber wurde der Notarzt kontaktiert.

Im Spiel war rein sportlich bis dahin noch nicht allzuviel passiert. "Wir waren die klar besser Mannschaft", so Knoll. Dabei hatte die ZLG bereits nach fünf Minuten mit Tobias Sura (Zerrung) den ersten Ausfall zu beklagen. Durch das Ausscheiden von Sündermann wenig später mussten Knoll und Grohe erneut umstellen, "ein ständiges Hin und Her". Der für Sura eingewechselte Arthur Knoll hätte fast mit seiner ersten Aktion die 1:0-Führung erzielt. Doch er war zu überrascht, sein Schuss ging über das Tor. Wenig später wurde Steffen Linsdorf im Strafraum der Gastgeber nach Knolls Ansicht klar gefoult - ein Pfiff blieb aus. Bis zur Halbzeit näherte sich Sebastian Tolle mit einem Schuss aus der Drehung dem Tor am ehesten an.

Später Treffer nach Freistoß hat diesmal Folgen

Das erlösende 1:0 (49.) war dann Liensdorf vorbehalten. Einen langen Abschlag von Keeper Sascha Einenträger verlängerte Tolle per Kopf. Linsdorf legte im richtigen Moment den Ball am gegnerischen Torwart vorbei. "Ein typisches Linsdorf-Tor", kommentierte Knoll. Der wiedergenesene Kapitän Stefan Rock erhöhte per direktem Freistoß zum 2:0 (78.).

Im Anschluss verpasste die ZLG das entscheidende 3:0, kassierte dagegen kurz vor Schluss aus dem Gewühl heraus den 1:2-Anschluss (86.) durch Johannes Rehse. Ebenfalls per direkt verwandeltem Freistoß von Christoph Pinta glich der Gastgeber zum 2:2 (90.) aus. Es war ein ähnliches Tor wie in der Vorwoche zum 1:4 gegen Osterwieck. "Da hat es uns nicht weh getan, diesmal schon", so Knoll. Trotz zwei vergebener Punkte feierte das Team auf der Rückfahrt. Fußball ist eben nicht alles.

ZLG Atzendorf: Eisenträger - Sura (Knoll), Brüggemann, Voigtländer, Stange, Sündermann (Tolle), S. Rock, Horn, Burdack, Hänsch (Gehrke), Linsdorf