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Mutmaßlicher Anschlag in München

Rudern: Bei der EM in Portugal fährt Rocher im Doppelvierer an einer Medaille vorbei / DRV stellt erfolgreichste Nation Der Umsteiger jubelt: Bertram rudert im Vierer zur Goldmedaille

13.09.2010, 04:21

Großartiger Erfolg für René Bertram: Der Schützling vom SC Magdeburg hat im Männervierer ohne Steuermann gestern das Finale bei den Ruder-Europameisterschaften im portugiesischen Montemor-o-Velho gewonnen. Mit Urs Käufer, Jochen Urban und Florian Eichner setzte sich der 29-Jährige vor Griechenland und Tschechien durch.

Montemor-o-Velho (dh/dpa). "Das war sehr wichtig für das Selbstbewusstsein", blickte Bertrams Heimtrainer Roland Oesemann auf die WM Anfang November in Neuseeland voraus. Bereits den Vorlauf hatten die Deutschen im Kampf gegen die endspurtstarken Franzosen "souverän gemeistert". Damit hat das in diesem Jahr neuformierte Boot "unter Beweis gestellt, dass sich die Arbeit im Vorfeld gelohnt hat". Bertram, erst in dieser Saison von Skull auf Riemen umgestiegen, und sein Team lagen nach 1 500 Metern mit 59 Hundertstelsekunden Rückstand auf die Franzosen auf Rang zwei, Griechenland fuhr zu diesem Zeitpunkt dem Führungsduo mit fünf Sekunden Rückstand auf Rang fünf hinterher. Am Ende der 2 000 Meter setzte sich das deutsche Boot mit eineinhalb Sekunden Vorsprung (5:52,54 Minuten) durch.

Weniger Glück hatte SCM-Schützling Mathias Rocher, der im Doppelvierer das Finale auf Rang vier beendete. Das Team mit Hans Gruhne, Tim Grohmann und Lauritz Schoof führte nach 1 500 Metern noch knapp vor Polen, ehe die Kroaten, aber auch die Ukraine mit einem starken Schlussspurt am deutschen Boot vorbeizogen. Letztlich fehlten Rocher & Co. über eine Minute zu einer Medaille (5:55,50 Minuten). "Bei der EM war bis auf Neuseeland alles am Start, was um die WM-Medaillen mitfahren kann", erklärte Oesemann. "Bis 1 700 Meter sind sie ein starkes Rennen gefahren." Aber die Leistungsdichte bei den Skullern sei so groß, dass mit ein wenig Pech selbst im Halbfinale das Aus kommen kann. "Das Team war nicht ganz glücklich mit dem Material", sagte der Coach. Momentan sind viele Flotten unterwegs, auch nach Sacramento (USA), wo Ende September im Trainingslager die WM-Vorbereitung beginnt. "Das war ein Warnschuss zur richtigen Zeit, auch wenn für den Kopf eine Medaille schön gewesen wäre. Jetzt gilt es, in Sacramento fleißig zu arbeiten."

Der Deutsche Ruderverband (DRV) blickt auf ein äußerst erfolgreiches Wochenende zurück. Nicht zuletzt der Achter überzeugte in Montemor-o-Velho. Im Finale verwies der Weltmeister um den Mainzer Schlagmann Sebastian Schmidt die Teams aus Polen und der Ukraine auf die Plätze und bleibt damit seit den Olympischen Spielen 2008 ungeschlagen. Bei hochsommerlichen Temperaturen stellten die Deutschen mit fünf Siegen, zwei zweiten und drei dritten Plätzen die erfolgreichste Nation.

Den starken Auftritt des DRV-Kaders wertete Cheftrainer Hartmut Buschbacher im Vergleich zum dürftigen Weltcup-Finale vor zwei Monaten in Luzern als Fortschritt. "Man kann eine steigende Tendenz erkennen. Gut, dass wir hier gestartet sind. Das hat uns Selbstvertrauen für die WM gegeben", sagte Buschbauer.