Handball, HVSA-Pokal Calbe verliert beim BSV 93 Magdeburg mit 28:29 (16:17) Die TSG trifft die wichtigen Würfe nicht
Magdeburg (fna) l Man konnte verstehen, dass Christian Hübner dieses Foul nicht auf sich sitzen lassen konnte. Zwei Sekunden vor dem Ende der Handballpartie beim BSV 93 Magdeburg war der Rückraum-akteur der TSG Calbe auf dem Weg zur Wurfaktion, die den Ausgleich hätte bedeuten können. Und so, wie Hübner gestern Nachmittag in der 2. Runde des HVSA-Pokals in Form war, war die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er den Wurf versenkt hätte. Doch Magdeburgs John Bade hatte etwas dagegen und riss Hübner rüde um. Dieser revanchierte sich ob der Unsportlichkeit mit einem Schubsen und sah die rote Karte. "Es wird ein Bericht geschrieben", erklärte Trainer René Linkohr, "was wohl zwei Spiele Sperre bedeutet." Für Bade gab es lediglich die dritte Zwei-Minuten-Strafe. Der anschließende Freiwurf für die TSG nach den abgelaufenen 60 Minuten wurde abgewehrt, so dass es bei der 28:29 (16:17)-Niederlage blieb.
Calbe musste aufgrund der angespannten personellen Lage auf einigen Positionen umstellen. "Unter diesen Voraussetzungen war ich, vor allem mit der ersten Halbzeit, gar nicht so unzufrieden", lobte Linkohr. Für Martin Sowa und Nils Rätzel rückte Felix Kralik an den Kreis, in der Abwehr bildeten Mathias Walter auf Mitte sowie Kralik und Felix Krause den Innenblock. René Hulha agierte auf Deckungsspitze der 5-0-1 gegen Bade oder Falko Nowak. Zwar gelang das in den ersten 30 Minuten noch unzureichend, doch nach dem Wechsel sicherte sich Calbe dank einer schnell verschiebenden Abwehr unter dem Jubel der vielen mitgereisten Fans, "die es zu einem Heimspiel werden ließen", einige Ballgewinne.
Diese wurden allerdings nicht in Treffer umgemünzt, weil die TSG zuweilen zu hektisch agierte oder in den Pässen und Würfen eine zu hohe Fehlerquote aufwies. Vor allem in den fünf Minuten der zweiten Hälfte, als der BSV eine Schwächephase hatte, "haben wir uns nicht abgesetzt". Nur einige Beispiele: Fehlpass Walter (48.), Pfostenwurf von Hübner (50.), Fehlwurf Christopher Pflug (52.). "Schon vorher haben wir die wichtigen Würfe nicht getroffen", haderte der Coach. Für den BSV übernahm in dieser Phase Nowak die Verantwortung, markierte mit zwei Treffern die 29:28-Führung (60.).
Doch die TSG hatte noch einen Angriff und wollte Hübner, der zuvor aus schwierigsten Lagen (aus spitzem Winkel von Rechtsaußen, aus zehn Metern im Rückraum) erfolgreich war, in Position bringen. Doch bei Bade war vor dem Wurfversuch Schluss.
"Wir werden jetzt nicht im Graben versinken", erklärte Linkohr, "wir konzentrieren uns auf die Liga." Ab morgen bereitet sich die TSG dann schon wieder auf den Klassiker gegen Langenweddingen vor.
BSV Magdeburg: Busk, Fredow - Reiske (3), Prax (2), Nowak (7), Auerbach (1), Kamm, Petke (3), Thiele (2), Zengerling (1), Bade (10/3), Goldschmidt
TSG Calbe: Wiederhold, Bertram - Walter (3), Barby (1), Krause (2), Doll, Hulha (7), Roost, Pflug (2/2), Kralik (6), Hübner (7)
Siebenmeter: Magdeburg 4/3 - Calbe 3/2; Zeitstrafen: Magdeburg 3 - Calbe 5; Rot: John Bade (3x2 Minuten, 59:58) -Magdeburg-; Christian Hübner (Foulspiel, 59:58 Minuten) -Calbe-