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Schumachers Achterbahnfahrt: Keine Ausreden

Von Wolfgang André Schmitz 31.08.2008, 06:25

Ähnlich schwer wie vor sieben Wochen in Zandvoort tut sich Ralf Schumacher auch in Brands Hatch - und hat für das Rennen nur bedingt Hoffnung.

Nach stetígem Aufwärtstrend während der ersten Saisonhälfte erlebt Ralf Schumacher seit Juli eine Achterbahnfahrt: Auf ein - zumindest bis zum Samstag - katastrophales Zandvoort-Wochenende folgte beim Heimspiel auf dem Nürburgring der Höhenflug. Mit Brands Hatch begegnet Schumacher nun wie bereits vor sieben Wochen in Zandvoort eine Asphaltbahn alten Schlages: Eng, wellig und betont unmodern kommt auch die 1,929 Kilometer lange Kurzversion des britischen Traditionskurses daher. Und Schumacher tut sich wie bereits in den holländischen Dünen schwer.

"Das ganze Wochenende lief nicht gut. Ich habe hier keinen wirklichen Rhythmus gefunden", stellte Ralf Schumacher mit Blick auf seinen 17. Platz ernüchtert fest. Der frühere Toyota-Pilot sucht trotz der ähnlich schlechten Startpositionen seiner Kollegen im 2007er-Kollegen die Schuld nicht allein an seinem Dienstwagen - und verweist auf Gary Paffetts achten Platz als Referenz: "Gary ist einfach sehr erfahren, er hat das Maximum herausgeholt. Er hat gezeigt was möglich sind. Insofern gibt es keine Ausreden - wir waren einfach zu langsam."

Mit Blick auf die morgige Aufholjagd gibt sich Schumacher keinen Illusionen hin: Sie wird nur sehr eingeschränkt möglich sein. "Hier herrscht fast ein Überholverbot. Der Start wird wichtig sein; hier muss man versuchen, in der ersten Kurve zu überholen, ohne gleich einen Crash zu verursachen", kündigt Schumacher an. Auch was einen möglichen Aufwärtstrend in seiner Problemzone, den ersten hundert Metern, angeht, bleibt der Rheinländer vorsichtig: "Der Start auf dem Nürburgring war nicht so schlecht, aber hier in der Schräge könnte es schwieriger werden."

Mit dem ersten Punkt seiner DTM-Karriere hatte Schumacher zuletzt vor fünf Wochen auf dem Nürburgring seine Ambitionen unmissverständlich unterstrichen. Nun plagt er sich einem klassischen Hinterbänklerthema: "Das Überrunden wird für Fahrer in meinen Regionen ein Thema sein. Das wird wohl viel Zeit kosten. Wenn man einmal überrundet worden ist, ist das Rennen hier schon gelaufen." Nach einer ungewollten Begegnung mit Martin Tomczyk während des Qualifyings sieht Schumacher somit auch morgen zumindest keinem einsamen Rennen entgegen:

"Der Verkehr war schwierig für alle - das ist auf einer so kurzen Strecke normal", blickt Schumacher zurück. Morgen könnte an der unübersichtlichen Boxenausfahrt Ungemach drohen: "Wer von hinten kommt, muss darauf achten, ob jemand aus der Box fährt. Man sieht beim herausfahren kurz die blauen Lampen, aber ansonsten ist man auf die Funkanweisungen der Ingenieure angewiesen." Angewiesen wäre Ralf Schumacher morgen auch auf ein Wunder, um den Nürburger Punkteerfolg zu wiederholen. Ebenso wie in der Eifel hätte Schumacher somit auch gegen den vorgesagten Regen nichts einzuwenden: Der Mücke-Pilot könnte nur gewinnen.