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Kristensens enttäuschte Hoffnungen: Der Bronzerang als Maximum

Von Wolfgang André Schmitz 22.08.2008, 06:25

Für 2008 hatte Tom Kristensen auf eine eindrucksvolle Rückkehr an die DTM-Spitze hingearbeitet. Es kam anders - doch der Däne ist mit sich selbst im Reinen.

Konditionell fitter denn je, im Umgang lockerer als je zuvor: Tom Kristensen schien nach der von seinem schweren Hockenheim-Unfall gezeichneten Saison 2007 zu Beginn des Jahres wie ausgewechselt. Erinnerungen an jenen Tom Kristensen kamen auf, der 2006 Bernd Schneider in einem packenden Titelduell herausfordert hatte - und am Ende vor allem wegen so mancher Schwäche seines Dienstwagens den Kürzeren zog. Auch aus Sicht Kristensens sollte zum Ende dieses Jahres nichts Geringeres als der erste DTM-Titel zu Buche stehen. Einige Monate später befindet sich der Rennroutinier mit 20 Punkten auf dem achten Meisterschaftsrang.

"Natürlich bin ich ein wenig unzufrieden mit der ersten Saisonhälfte, und größtenteils lag es an mir selbst, dass der Erfolg nicht wie erhofft kam", resümiert Tom Kristensen gegenüber dem adrivo Motorsport Magazin. Insbesondere seinen Frühstart aus Startreihe eins in Oschersleben sieht der Däne als frühen Knackpunkt seiner Saison. So ist es der achte Le-Mans-Triumph, der für Kristensen das Highlight des bisherigen Jahres darstellt.

Ohnehin scheint sich der einstige Titelanwärter auch in seiner fünften DTM-Saison im Tourenwagen noch nicht so heimisch zu fühlen wie im Langstreckenboliden. "Im R10 habe ich eher das Gefühl, fahrerisch alles im Griff zu haben als im A4 DTM - mir fehlt der Lauf, den zurzeit Timo und Mattias haben", gesteht der mittlerweile 41-jährige Familienvater. "Was meine Zeiten angeht, bin ich nicht weit weg, aber wenn Timo und Mattias in ihrer normalen Form sind, ist Platz drei für mich das Maximale."

So sind es in der Tat drei dritte Plätze, die für Kristensen als diesjährige DTM-Highlights zu Buche stehen. Zuletzt war ihm im Rahmen der Ingolstädter Machtdemonstration von Zandvoort der Sprung aufs Treppchen gelungen. Und doch gab es auch in den Niederlanden einen Wermutstropfen - gesundheitlicher Art: "Im R10 ist das Motorgeräusch sehr leise. In der DTM ist es immer sehr laut, oft habe ich Kopfschmerzen. Die Nachwirkungen meines Unfalls zum Saisonauftakt 2007 sind leider immer noch nicht ganz ausgestanden."

Trotz aller Rückschläge tritt Kristensen in der Saison 2008 nach wie vor entspannter auf denn je. Der Rekordchampion von Le Mans ist im Herbst seiner Karriere angekommen - und mit sich selbst im Reinen. Relaxt nimmt Kristensen auch den Saisonendspurt in Angriff: "Natürlich liegt der Fokus mittlerweile auf Timo und Mattias. Das beeinträchtigt mich aber nicht in meiner Arbeit - und vielleicht kommt auch bei mir einmal ein Quäntchen Glück dazu. Ich will nicht sagen, dass ich bisher Pech hatte, aber ich hatte schon glücklichere Jahre..."